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Die Liebe eines Dämons

Rin und der Herr des Westens
von

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Rin - Ein Wertloses Menschenweib?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Das Exempel - Hände weg von Rin

„Wie lange wollt ihr da noch stehen?“ Erkundigte sich Dämona interessiert bei Sesshoumaru der vor kurzem in den Palast zurückgekehrt war und nun auf seinem Balkon stand und Rin von weitem Beobachtete. Man hatte ihm versprechen müssen ihr nichts von seiner Anwesenheit zu sagen.

Sesshoumaru sah sie mit giftigem Blick an.

Dämona räusperte sich hastig „Verzeiht, My Lord.“ Sie trat etwas näher und beobachtet Rin die damit beschäftigt war die Rosen im Garten zu scheiden. „Nur…Rin hat sehr unter eurer plötzlichen Abreise gelitten. Sie wäre sicher sehr froh, euch nach zwei langen Monaten endlich wieder zu sehen.“ Dämona schien ernsthaft bemüht darum nicht vorwerflich zu klingen.

Sesshoumaru wandte sich von Rins Anblick ab und kehrte in seinen Raum zurück. „Ich verspüre aber nicht den Wunsch sie zu sehen.“ Wehrte er ab. Das war eine Lüge. Vielleicht die größte die jemals über seine Lippen kam. Er wollte sie sehen, und wie er es wollte, er wollte sie sehen, sie berühren, sie...

Er schüttelte diese Gedanken schleunigst ab. Nein, noch einmal würde er sich nicht erlauben Schwäche zu zeigen. Nie wieder würde er das tun. Und wenn er Rin den Rest ihres jämmerlich kurzen Lebens aus dem Weg gehen müsste, er würde sich nicht noch einmal dazu herablassen sie zu küssen oder zu berühren.

Dämona seufzte leise. Der Herr des Westens war bereits wieder in seiner Gedankenwelt abgetaucht. Wahrscheinlich war diese sogar voll von Rin. Wobei wir auch schon beim Punkt waren. „Verzeiht, wenn ich euch noch einmal belästigen muss, Meister. Jedoch...es gibt noch etwas, was ihr besser wissen solltet, bevor ihr Rin hier noch einmal so lange Zeit alleine zurück lasst.“

Sesshoumaru sah desinteressiert zu ihr auf. Er erwartet jetzt einen äußerst langen und langweiligen Vortrag über Rins Gefühle und seine Gefühle, die er, laut Dämona, nur zu unterdrücken versuchte, doch stattdessen traf er auf einen äußerst besorgten Blick von Dämon, der keinen Zweifel offen lies das er sich im Thema getäuscht hatte. „Nun sprich schon!“ forderte er schließlich.

„Einige der Dämonen, wissen...von der Nacht eurer Abreise, die ihr offensichtlich mit Rin verbracht habt...“ Dämona schluckte als sie bemerkte wie Wut in ihrem Herren aufkeimte.

„Hat sie das gesagt?“ fragte er nach. Wenn ja, so wäre sie des Todes. Er hatte sie genommen, gut. Aber das musste sie ja nicht im ganzen Palast rum posaunen.

Dämona verbeugte sich leicht „Meister Sesshoumaru, bei allem Respekt aber, man hat sie beide im ganzen Palast hören können. Es bedurfte keiner Worte, um zu wissen was in dieser Nacht geschehen ist.“ Warum was sie es nur immer die dem Herren schlechte Nachrichten überbringen musste?

Sesshoumaru seufzte. Sie waren in dieser Nacht wirklich nicht sehr leise. Zudem hatte er beim Betreten ihres Zimmers die Tür offen gelassen und, all ihre Fenster und die Balkontür waren geöffnet. Wahrscheinlich hat man sie beide im halben Wald gehört. „Und was willst du mir damit sagen?“ fragte er schließlich nach. Sein Liebesleben ging ja im Grunde niemanden etwas an.

„Öhm...“ brachte Dämona zögernd hervor „Einige der Dämonen, finden es merkwürdig das ihr...und eine Menschenfrau...also...einige sind...“ sie stotterte vor sich hin, wie sollte sie das ihrem Meister nur beibringen?

Sesshoumaru hob die Hand und forderte sie somit auf zu schweigen. Sie musste nicht weiter reden. Er wusste was sie sagen wollte. Unter Dämonen war es üblich, dass sie, wenn sie sich schon einmal ein Bett mit einer Menschenfrau teilten, sie diese nach dem Liebesakt töteten, um sie am reden zu hindern und daran ein Halbdämonenbalk zur Welt zu bringen.

Rin aber war am Leben. Zwar etwas geschwächt durch seine „Flucht“ aber dennoch am Leben, und nicht nur das, sie besaß auch jedes recht die Dämonen herum zu schubsen. Etwas was den Dämonen sowieso nicht so behagte, das eine Menschenfrau sie herumschubsen und befehligen durfte, aber Sesshoumaru hatte es so befohlen und da dies alles absolut loyale Dämonen waren, würde sie weiterhin gehorchen, auch wenn sie ihre Zweifel hatten.

Doch diese Zweifel waren nicht gut. Es könnte Aufstände geben, Aufstände gegen ihn, die Rin in Gefahr bringen würden. „Gehörst du auch zu denen, die mein Handeln anzweifeln?“ fragte er Dämona schließlich mit einem Blick der ihr zeigte das die Falsche antwort ihren Tod bedeuten würde.

Dämona schluckte „Nein, My Lord. Ich bin Rin absolut treu ergeben. Ich meine, euch natürlich aber...sie ist...wir sind...mit Verlaub...ich würde es gerne ‚Freunde’ nennen.“ Erklärte sie. Nun stellte sich nur noch die Frage ob das die Antwort war die er hören wollte.

Sesshoumaru lies sich keine Reaktion anmerken. Er schritt wieder zum Balkon und blickte erneut auf Rin. Die etwas betrübt ihr Spiegelbild in dem kleinen Teich betrachtete. „Dämona“ setzte Sesshoumaru schließlich an und drehte sich wieder um „Kann ich dir absolut vertrauen?“ fragte er nach. Die Angesprochene nickte. „Wenn ich dich bitten würde, jeden zu töten der es wagt Rin etwas Böses zu wollen, würdest du es dann tun?“ fragte er weiter.

Dämona nickte erneut „Ohne zu zögern, mein Herr.“.

„Gut, das war alles was ich wissen wollte. Du kannst gehen.“ Schickte Sesshoumaru sie schließlich fort. Er würde diese Nacht ein Exempel statuieren. Die Dämonen würden noch sehen, was sie davon hatten, seine Entscheidungen an zu zweifeln.

Erneut wendet er seinen Blick nach draußen. Da stand sie. Seine Rin. So schön, wie eh und je. Sie wirkte betroffen. Traurig. Einsam. Ja, er hatte sie zurück gelassen. Hatte sie von sich gestoßen als sie seine Nähe wohl am meisten brauchte. Aber anders ging es nicht.

Er bedauerte es. Er bedauerte es, dass er nie wieder in ihre wunderschönen braunen Augen sehen können wird, er bedauerte es, dass eine einzige Nacht, ihm von nun an jedes Treffen mit ihr untersagen würde. Er bedauerte dass diese Nacht überhaupt geschehen war, er bereute es zutiefst...
 

In der großen Halle hatten sich alle Dämonen versammelt die im Palast dienten. Überall wurde spekuliert und diskutiert. Warum hatte ihr Meister ihnen wohl befohlen hier her zu kommen? Ging es wohl wieder um dieses Menschenweib, welches seit mehreren Jahren ihren Palast bevölkerte? Alle diskutierten wild. Da waren die einen Dämonen, die Rin einfach nur dafür hassten dass sie, ein Menschenweib, das Recht hatte sie herum zu kommandieren und da war die andere Hälfte, die zwar zustimmend nickte, Rin aber eigentlich sehr gern hatte. Alles verstummte als die große Tür plötzlich mit einem heftigen Ruck geöffnet wurde und Sesshoumaru und Jaken eintraten.

Sesshoumaru bahnte sich einen Weg durch die Menge und stellte sich in die Mitte. Die Dämonen nahmen gebührenden Abstand. Sesshoumaru sah sich um, kontrollierte ob wirklich alle Dämonen hier waren. Mal abgesehen von Dämona, Sesshoumaru hatte sie gebeten darauf zu achten das Rin von dieser Sache hier so wenig wie möglich mit bekam, waren alle Dämonen versammelt.

„Ich habe gehört...“ begann er mit erhobener Stimme „dass einige von euch an meiner Entscheidung zweifeln. Bezüglich dem, das ich Rin am Leben gelassen habe, neulich Nacht.“ Gott sei dank war er nicht zimperlich, immerhin sprach er hier gerade über sein Liebesleben, etwas, was niemand etwas anging. Es sei den, er wollte damit Prahlen, was nicht der Fall war.

Die Dämonen murmelten vor sich hin. Einige nickten leise in sich hinein, andere schüttelte innerlich den Kopf, schwiegen aber. Gespannt warteten alle wie Sesshoumaru fort fahren würde.

„Ich will wissen, wer von euch dieser Meinung ist.“ Forderte er streng. Zögerlich hoben einige Dämonen die Hand. Ein gutes Dutzend war es. Ausschließlich Dämonen die Stolz darauf waren Dämonen zu seien und die Menschen zu hassen. Er hatte es fast erwartet, dass es seine besten Leute waren. Aber was seien musste, musste seien, um Rin zu schützen und um seine Macht zu demonstrieren. „Kommt her, ihr sollt eure Belohnung erhalten.“

Irritiert taten die Angesprochenen wie ihnen geheißen. Blickten jedoch fest entschlossen und mit einem hauch Triumph in Sesshoumarus Goldenen Augen.

Sesshoumarus bester „Mann“ hatte direkt vor ihm halt gemacht. Stramm stand er da und wartet auf das, was auch immer kommen würde. „Du enttäuschst mich am meisten.“ Flüsterte Sesshoumaru ehe er ihm seine Krallen direkt in den Magen jagte. Der Dämon kippte nach vorne, spukte blut.

„Warum, meister?“ fragte er mit letzter Kraft.

„Niemand, hörst du, absolut niemand, zweifelt an mir oder meinen Entscheidungen.“ Erklärte Sesshoumaru. Während er genüsslich zusah wie der Dämon, der nun zu seinen Füßen lag, langsam krepierte.

Die anderen Dämonen, die sich gegen Rin entschieden hatten, begriffen ihre Situation und knieten nieder. „Bitte vergebt uns, Meister.“ Flehten sie.

Sesshoumaru sah auf sie hinab. „Wieso sollte ich?“ fragte er interessiert.

Einer der Dämonen erhob sich wieder, schluckte und entgegnete dann tapfer: „Meister, wir haben nicht nachgedacht, bitte verzeiht.“ Er sah Sesshoumaru nun direkt in die Augen „Wenn ihr euch eine Menschenfrau als Konkubine halten wollt, ist dies natürlich eure Sache.“ Er hatte keine Ahnung dass er gerade sein Todesurteil gesprochen hatte, denn schon im nächsten Moment wurde er von Sesshoumarus Schwert in Stücke geschnitten. So schnell, dass der Dämon gar nicht die Möglichkeit hatte, zu reagieren.

„Jeder der den Wunsch verspürt, Rin zu töten, der soll sich mir zeigen und ich erlaube ihm jenes zu tun, wenn er mich im Kampf besiegt.“ Erklärte Sesshoumaru und wartet geduldig bis auch die letzten Verräter unter seinen Leuten hervor gekommen waren.

Es entbrannte ein wilder Kampf zwischen Sesshoumaru und allen die etwas gegen Rin hatten. Einer nach den Anderen von den Verrätern ging zu Boden. Wurden von Sesshoumaru, der nicht mehr zu halten war, zur Strecke gebracht. Teilweise fügte er ihnen solche Wunden zu das sie zwar, auf jeden fall, sterben würden aber zuvor noch höllisch leiden würden. Manchmal trampelte er noch genüsslich auf ihren Leichen rum und als es ihm nun doch gelungen war alle zu töten die sich scheinbar danach gesehnt hatten, richtete er sich wieder auf und blickte in die Augen der anderen Dämonen, die ängstlich darauf zu warten schienen, auch zu seinen Opfern zu werden. „Wenn es jemals wieder irgendjemand wagen sollte, schlecht über Rin zu sprechen oder ihr zu nahe zu kommen, so wird er es bitter bereuen, gegen dass, was denjenigen dann erwartet, waren das hier alles, noch äußerst schmerzfreie Tode.“ Mit gleichgültigen Blick, aber einem selbstherrlichen und zufrieden grinsend ging er schließlich aus der Halle...
 

Er war nun im Garten. Betrachtete die Rosen, die Rin zu liebevoll pflegte und die alle bereits große Blüten trugen. Mitten in all den gelben, roten, weißen und rosa Rosen entdeckte er eine besondere Rose. Sie war Indigo Blau.

Er lächelte, wie hatte Rin das nur geschafft? Er griff nach dem Stängel der Rose und schaute sie genau an. Sie war die einzige blaue Rose an diesem Strauch. Ein Einzelstück. Etwas Einmaliges und absolut seltenes. Vielleicht, würde sie nur dieses eine mal blühen und die Jahre darauf dann nicht mehr...

Sie war wie Rin. Wunderschön, einmalig, einzigartig und furchtbar zerbrechlich. Genauso wie diese Rose, würde Rin auch vor ihm sterben. Sie würde ihn verlassen und ihn damit so sehr schwächen das er in seinem Leben keinen Sinn mehr sah und ihr in den Tod folgen würde. Doch soweit würde er es gar nicht erst kommen lassen. Niemals.

Er blickte wieder auf die Rose. Wenn er das nächste Mal hierher kommen würde, wäre sie weg. Verschwunden, verschwunden weil sie sterblich ist. Ebenso wie Rin sterblich ist. Vielleicht war es besser für ihn, wenn auch Rin aus seinem Leben verschwinden würde. Schnell und lautlos, wie diese Rose. Er würde um sie weinen (ganz still und heimlich) doch dann würde er erleichtert darüber seien, dass er sich wenigstens, wenn auch nur kurz, an ihr erfreut konnte.

„Sie ist Hübsch, nicht war?“

Sesshoumaru schreckte hoch und drehte sich zu seinem gegenüber um. „Rin?“ war das einzige was er hervor brachte.

Sie lächelte ihn an. Ihre hübschen Augen glänzten vor Freude ihn zu sehen. Ihr Haar leuchtet im grellen Licht des Vollmondes. Sie trug seinen Kimono, den er ihr von seiner letzten Reise mitgebracht hatte. Sie sah bildhübsch darin aus, noch hübscher als vorher. Fast wie ein Engel. Doch Sesshoumaru hasste sich für diesen Gedanken.

Ihr lächeln verschwand plötzlich „Du bist ja verletzt.“ Stellte sie entsetzt fest.

Er blickte auf seine Hand, einige Dornen der Rosen hatten sie völlig zerstochen. Doch das war nicht was Rin meinte. Er hatte von dem Exempel auch einige Verletzungen davon getragen, die durch seine zerrissen Kleidung hindurch zu sehen waren. „Es ist nichts.“ Entgegnete er ihr schließlich kühl und wendete hastig seinen Blick von ihr ab.

Rin zog ihr Taschentuch hervor und band es Sesshoumaru sanft um die verletzte Hand. „Ich sollte mir, die anderen wunden vielleicht auch ansehen...“ bemerkte sie.

Als Rin das Taschentuch um seine Hand band, berührte sie ihn, streifte ihn nur. Doch plötzlich durchzuckte es Sesshoumaru. Da war doch eben...ja, er hatte es ganz deutlich gespürt. Eine schwache Dämonenaura. Und sie kam zweifelsfrei von Rin. Aber das war ganz und gar unmöglich. Sie war ein Mensch. Kein tropfen Dämonenblut floss in ihr. Er schüttelte Energisch den Kopf. Das Haus war voller Dämonen und gerade eben hatte er duzende von ihnen getötet. Wahrscheinlich roch er selbst noch nach ihnen und wollte es nur auf Rin schieben.
 

Jaken und Dämona verließen gerade die Große Halle.

„Das alles nur wegen Rin...“ knurrte Jaken wütend. Er und Dämona hatten alle Leichen beseitigen und die Halle wieder aufräumen sollen, Befehl von Sesshoumaru. Jetzt war Jaken mehr als erschöpft und die Schuld für diesen ganzen Ärger trug seiner Meinung nach einzig und allein Rin.

Dämona zuckte die Schultern „Zweifelst du etwa an Lord Sesshoumarus, Entscheidungen, Jaken?“ Dämona war mehr als nur zufrieden mit dem Ergebnis dieses Exempels. Von nun an würde jeder Dämon im Haus Rin wie eine Königin behandeln. Und dazu waren nur ein Paar Leichen nötig. Viel zu wenig, für Dämonas Geschmack, und hätte der Lord es ihr gestattet so hätte sie einige der Dämonen selbst getötet. Nachdem sie so schlecht von Rin gesprochen hatten.

Jaken schüttelte den Kopf „Nein, natürlich nicht. Wie kannst du dich erdreisten mir so etwas vor zu werfen, wo ich doch Meister Sesshoumarus treuster und liebster Diener bin?“ Jaken plusterte sich mächtig auf. Diese junge Dämonin hatte doch keine Ahnung. Sie kannte wieder Sesshoumarus wahres Wesen noch seine Art zu denken. Wie Sesshoumaru wirklich war, wusste nur er allein, dachte er zu mindestens.

Dämona lachte spottend auf „Sag Jaken, glaubst du wirklich Meister Sesshoumaru zu kennen? Ich denke nämlich, dass du nicht das Geringste über ihn weißt. Oder warum glaubst du, hat er Rin, nach jener Nacht, nicht getötet?“

Jaken zuckte mit den kleinen schmächtigen Schultern „Er wird seine Gründe haben. Und wir haben diese nicht in Frage zu stellen.“ Meinte er nur. Als er jedoch ihren ungläubigen Blick bemerkte fügte er noch hinzu: „Aber es ist sicher nicht das, was du denkst Dämona. Lord Sesshoumaru besitzt keine Gefühle, schon gar nicht solche. Rin ist einfach nur Rin, dass ist der einzige Grund warum sie noch lebt.“ Mit einem kurzen nicken gab er sich noch selbst Recht.

Er war zufrieden mit dieser Antwort. Er hatte Lord Sesshoumarus Ehre gerettet und dennoch seine Treue ihm UND Rin gegenüber bewiesen. Besser hätte er es wirklich nicht machen können.

„So?“ feixte Dämona „Und was ist dann das?“ sie zeigte nach draußen in den Garten.

Jaken viel augenblicklich die Kinnlade runter. Dort standen sein Lord Sesshoumaru in inniger Umarmung mit der kleinen Rin. Dem kleinen Mädchen welches...nun gut, ein kleines Mädchen war sie nicht mehr. Aber das...völlig unmöglich. Er musste halluzinieren. Das war ganz eindeutig Einbildung.

Und er hätte wohl noch Stunden mit offenen Mund und großen Augen da gestanden wenn Dämona ihn nicht seufzend mit sich geschleppt hätte um das vermeintliche Paar allein zu lassen.

„Sag…“ begann Jaken schließlich interessiert „Ist Rin vielleicht krank oder so? Sie wirkte sehr blass auf mich.“ Erklärte er schließlich und ein Hauch Besorgnis lag in seiner Stimme.

Die Gefragte schmunzelte leicht „Oh ja, sie ist Krank. Doch ihre Krankheit kann kein Heiler heilen.“ Sie zog Jaken immer noch hinter sich her.

„WAS?“ Jaken riss sich los „So schwer krank ist sie?! Das müssen wir Lord Sesshoumaru sagen, sofort!“ er wollte gerade losstürmen, als er plötzlich Dämonas triumphierendes Grinsen entdeckte.

Mist, jetzt hatte er sich doch verraten. Ja, er glaubte daran dass Sesshoumaru für Rin mehr empfand als nur Respekt oder Freundschaft. Aber an Liebe in Sinne von Liebe, mochte er nicht glauben. Das konnte schon alleine deswegen nicht seien weil Sesshoumaru selbst, jeden Dämonen verachtete, der sich auf die Menschen eingelassen hatte. Er selbst, würde doch jetzt nicht denselben Fehler begehen, oder?

Anderseits, war Rin kein gewöhnlicher Mensch, zu mindestens nicht für Sesshoumaru. Er hatte in ihr immer eine kleine Dämonin sehen wollen, um das Gefühl des Hasses auf die Menschen zu unterdrücken, welches sich automatisch auch auf sie auswirkt hätte. Vielleicht war es dass auch, was sie im Moment für ihn so begehrenswert machte, dass er sie irgendwie als eine Dämonin ansah. Jaken machte es sich allerdings zur Pflicht seinem Meister, sehr bald, bewusst zu machen das Rin nun einmal ein Mensch ist. Auch wenn dieser es vielleicht nicht gerne hören wollte.

„Ich habe dem Meister bereits von ihrer Krankheit berichtet, sie nennt sich Liebeskummer und befällt wohl nur Halbdämonen und Menschen.“ Gab Dämona an. Erneut schleifte sie Jaken hinter sich her. Unterwegs zu ihren Gemächern erklärte sie ihm auch die Bedeutung von Liebeskummer.
 

Die Innige Umarmung des Youkai und der Menschenfrau hielt noch immer an. Jedoch war sie eher einseitig. Rin hatte ihn umarmt. Hatte ihm erklärt dass sie schreckliche Geräusche von unten gehört hatte, dass sie sich gefürchtet hatte und sich erst wieder sicher fühlte als sie ihn, von ihrem Balkon aus, im Garten stehen sah. Sie hatte sich in seine Arme geworfen und tatsächlich hatte er ihre Umarmung erwidert.

Ein leises Seufzen entrann ihm. Er wollte sie nicht umarmen doch seine Arme hatten sich praktisch selbständig gemacht, drückten sie jetzt fest an sich. Doch während seine Arme sie so fest an sich drückten das sie kaum noch Luft bekam, wollte sein Verstand sie von sich weg drücken. Weit weg, so weit es ging. Ihre Nähe war Gift, Gift welches ihn mit jeder Sekunde schwächte.

Rin bemerkte nichts von dem Kampf im Inneren ihres Youkais. Sie genoss einfach nur seine nähe, die Wärme die er ausstrahlte und seinen Geruch. Als sie ihn gesehen hatte, war jede Angst vor den fürchterlichen Geräuschen gewichen. Einen Moment hatte sich ein neues Gefühl in ihr breit gemacht, ein stärkeres. Endtäuschung. Sie war enttäuscht gewesen dass er noch nicht zu ihr gekommen war, so wie sonst auch. Doch auch die Enttäuschung war schnell verschwunden, am Ende siegte die Freude über die Rückkehr Sesshoumarus.

„Rin.“ Begann er schließlich und brachte endlich die Kraft auf sie von sich weg zu drücken. Sie blickte ihn aus ihren braunen Augen an. Ihren wunderschönen Augen. Innerlich seufzte er auf, blieb aber vor Rin ganz locker. „Du solltest besser zu Bett gehen, es ist spät.“ Mit diesen Worten kehrte er ihr hastig den Rücken zu und kehrte in seinen Palast zurück.

„Aber eure Wunden...“ setzte Rin besorgt an.

„Sind bald verheilt. Sorge dich nicht und geh schlafen, du siehst nicht gut aus.“ Stellte er knapp fest und entschwand dann ihrem Blickfeld.

Seufzend trottete Rin nach drinnen. Sie nahm deutlich den Geruch von Blut war, Blut welches man zu beseitigen versucht hatte. Sie Fragte sich nun doch, was diese Nacht hier geschehen war, während sie geschlafen hatte.

Bei dem Gedanken an böse Dämonen die im Palast ihr Unwesen trieben fuhr ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Und sie bekam es erneut mit der Angst. Aber sie wollte doch keine Angst haben, sie wollte ihrem Sesshoumaru doch etwas beweisen. Zeigen das sie Mutiger und stärker geworden war. Dass sie es Wert war, von ihm geliebt zu werden – und sei es nur körperlich.

Sie ging durch die Flure des großen Palastes ohne wirklich ein Ziel zu haben. An ihrem Zimmer war sie längst vorbei gegangen. Ehe sie sich versehen hatte, stand sie schließlich vor der Tür zu Sesshoumarus Schlafgemach.

Sesshoumaru…er hatte mit keiner Silbe über ihre gemeinsame Nacht gesprochen. Er hatte weder eine Ausrede dafür zu finden versucht, noch ihr gesagt dass er den Wunsch verspürte dieses zu wiederholen. Zwar wünschte sie sich im inneren dass er einfach nur Angst vor ihrer Reaktion hatte, in Wahrheit aber, wusste sie es besser. Er wollte diese Nacht vergessen. Vergessen weil er mit einem Menschen geschlafen hatte. Und ihr war ebenso bewusst, dass sie nur noch am Leben war, weil er in ihr mehr sah als nur irgendein Menschenweib, auch wenn er ihr das nie so gesagt hatte.

Vorsichtig öffnete sie die Tür, nur einen kleinen Spalt. Sah dass ihr Meister an dem kleinen Tisch saß und vor sich hin grübelte.

Sesshoumaru seufzte bitter auf. Wie sollte es nur weiter gehen? Wie sollte er mit dieser Situation nur umgehen? Wie sollte es mit Rin weitergehen?

Plötzlich vernahm er ein Geräusch. Er wandte seinen Blick hastig zur Tür. Mehr aus Schreck als aus freiem Willen, hatte Rin diese ganz geöffnet. Nun stand ihre zierliche gestalt mit dem, ungewohnt, blassem Gesicht, in der Tür und sah ihn ängstlich an. „Was ist denn noch?“ erkundigte sich Sesshoumaru kühl, ohne sie wirklich an zu sehen.

Sie schluckte und trat ein paar Schritte in den Raum. „Ich...“ begann sie „Ich... habe etwas angst.“ Sie schloss die Tür hinter sich und kniete sich, Sesshoumaru gegenüber, auf den Boden „Es riecht irgendwie nach Blut und...diese merkwürdigen Schreie...ich mag nicht alleine schlafen...“ flehend blickte sie ihn an „Bitte, Meister, lasst mich heute Nacht bei euch bleiben.“ Sie war wirklich verzweifelt, doch es war nicht die Angst die sie zu dieser Bitte getrieben hatte, sondern eher das Verlangen in seiner Nähe zu seien.

Er schüttelte eindringlich den Kopf „Ich denke nicht, dass das ratsam wäre, Rin.“

„Bitte...“ ihr flehender Ton traf ihn mitten in sein dämonisches Herz. „Ich will ja gar nichts, nur...dass ich hier bleiben darf, bei euch.“ In ihren Augen sammelten sich kleine Tränen.

Sesshoumaru seufzte bitter auf. Er hatte sowieso nicht vor zu schlafen. „Also gut, du kannst in meinem Bett übernachten, ich werde wach bleiben.“ Erklärte er. Es würde ja nicht schlimm sein, solange er sich fern von ihr hielt.

Sie nickte dankend und krabbelte in sein Bett. Wo sie auch recht schnell einschlief.

Sesshoumaru wachte die ganze Nacht über sie und ihren Schlaf. Doch ihn überkam ein ungutes Gefühl. Und umso mehr er darüber nachdachte, umso mehr wurde ihm klar, dass sie nicht länger bleiben konnte. Er musste sich ihrer entledigen. Doch nur die Hand gegen sie zu erheben war für ihn unmöglich. Also musste er sie fort schaffen. Weit fort, und doch an einen Ort wo sie sicher war, zu Menschen, ja es mussten Menschen seien, denen er vertrauen konnte. Doch er vertraute keinem Menschen, außer ihr.

Seufzend, dachte er noch lange darüber nach, bis er schließlich einen Entschluss fasste...
 

Jaken stand knausernd in der Großen Halle „Bleib hier Jaken...“ grummelte er „bleib hier und beschütze Rin.“ Er fuchtelte erbost mit seinem Stab herum „Rin, Rin, Rin immer nur Rin. Was ist eigentlich mit mir? Bin ich ihm nicht viel länger Treu ergeben gewesen als dieses kleine Menschenweib?“

„Jaken?“

Er schreckte hoch. „Oh, Rin...“ Hoffentlich hatte sie ihn nicht gehört. Wenn doch, würde ihm eine grausame Strafe von Dämona erwarten, der es Sesshoumaru aufgetragen hatte, jeden zu töten der es wagen sollte auch nur ein schlechtes Wort über Rin zu sagen. Jaken hatte er befohlen immer in ihrer Nähe zu bleiben und sie zu schützen, egal vor wem.

„Hast du mich gerufen?“ fragte sie irritiert nach. Sie hatte ihn meckern hören, aber das einzige was sie vernommen hatte, war ihr Name. Eigentlich war sie nämlich auf der Suche nach Sesshoumaru. Als sie am Morgen erwachte war er nicht mehr im Raum und sie hatte ihn nirgends finden können. Aber das musste sie doch. Es gab einiges wichtiges zu besprechen. Nicht zuletzt, wollte sie nun doch wissen, wie es mit ihnen weiter gehen würde, und wie er zu ihr stand.

Und würde er ihr antworten sie würde seine persönliche Hure seien, so würde sie dieses hinnehmen. Glücklich damit seien, und ihr Leben damit Leben.

„Nein.“ Entgegnete ihr Jaken nur.

„Hast du vielleicht Lord Sesshoumaru gesehen?“ fragte sie schließlich.

„Natürlich.“ Jaken kehrte ihr den Rücken „Rin, er ist sehr schwer beschäftigt. Schließlich ist er der Lord des Westens, dass weist du ja. Und überall im Land gibt es Aufstände und...an den Grenzen wollen die Dämonen in unser Land einfallen und...na ja, ich will ehrlich seien, er ist schon vor Stunden gegangen. Aber du weist ja, dass er es nie lange hier aushält, nicht Rin?“ keine Antwort „Rin?“ erneut keine Antwort. War diese Göre etwa schon wieder einfach abgehauen während er sprach? Er drehte sich um, und erstarrte. „Rin!“ sie lag unmächtig auf dem Boden...
 

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Sorry, dass das erste Kappi direkt ein Lemon war, aber dieses Kapitel ist sehr bedeutend für den restlichen verlauf der Story.

Wenn es jemanden geben sollte, der den Anfang nicht lesen durfte, aber gerne lesen möchte, dann soll er sich bei mir melden und ich sehe mal, ob ich noch eine Zensierte Version hochlade.
 

Ansonsten, hoffe ich dieses mal auf ein paar mehr Kommis. ^_~

Hanyou - Ich muss dich töten!

In einem idyllischen kleinen Dorf arbeiten die Menschen auf ihren Feldern und erfreuten sich an dem schönen Tag.

Eine junge Frau. Sie war wohl so, gegen Mitte 20, sammelte gerade Kräuter auf einem Feld. Ein, äußerst genervt wirkender Hanyou kniete neben ihr und half, wahrscheinlich eher unfreiwillig.

Plötzlich jedoch sprang der Hanyou auf und sah sich prüfend um. Er hatte ganz deutlich die Aura eines mächtigen Youkai gespürt, eine mächtige Aura, die ihm erstaunlich vertraut vorkam.

Die junge Frau, die neben ihm kniete, richtete sich irritiert auf. „Was hast du denn, Inuyasha?“ fragte sie irritiert. Allerdings glaubte sie dass er nur nach einer Ausrede suche ihr nicht helfen zu müssen. Ehe Inuyasha jedoch antworten konnte entdeckte die junge Frau selbst was ihren Hanyou so irritierte. „Ist...ist das etwa Sesshoumaru?“ fragte sie irritiert nach.

Inuyasha nickte nur und beobachtet irritiert wie Sesshoumaru an den verängstigten Dorfbewohnern vorbei ging. Schützend stellte sich Inuyasha vor die junge Frau und zog sein mächtiges Schwert. „Was willst du hier?“ rief er seinem Bruder zu, obwohl dieser ja noch einige Meter von ihnen entfernt war.

„Bleib locker!“ forderte Sesshoumaru „Ich bin ausnahmsweise nicht hier, um dich zu töten. Ich bin hier, weil ich eine Bitte habe.“, erklärte er dann. Er fühlte sich furchtbar erniedrigt. Jetzt musste er auch noch seinen Halbruder Inuyasha, einen wertlosen Halbdämonen und seine Menschenfrau Kagome, um Hilfe bitten.

Die junge Frau, Kagome, schlug ihre Handflächen aneinander. „Das ist ja schön, kommt rein. Ich mach uns einen Tee, ja?“ Kagome wartet gar nicht erst auf eine Antwort, sie zerrte Inuyasha hinter sich her ins Haus. Sie wusste das dieser sicher gleich wieder einen Streit mit seinem Bruder anfangen würde, so wie er es immer tat, und so wie es immer war, würde dieser Twist die beiden wieder zu einem blutrünstigen Zweikampf animieren und...Kagome hatte dieses kämpfen so satt. Inuyasha zappelte zwar wie blöd, aber mit einem „Mach Platz!“ von Kagome war er plötzlich ganz artig und kam ihrem drängen nach.

Sesshoumaru schaute den beiden etwas verdutzt nach. Er hatte nicht erwartet so herzlichem empfangen zu werden. Er wollte ihnen gerade folgen, als seine empfindliche Nase einen bekannten Geruch vernahm. Er grinste in sich hinein. Dämona war ihm gefolgt, hatte sich immer versteckt gehalten, wahrscheinlich hatte Rin sie geschickt. Aber das war gut so, um so eher Rin begriff wie es weitergehen würde, desto besser.
 

Der Halbdämon, der vollwertig Dämon und die Menschenfrau, beobachtet durch die versteckte Dämona, saßen in der kleinen Hütte und tranken Tee.

„Also Sesshoumaru-sama. “ Kagome vergaß zwar häufig das sie den Herr des Westens vor sich hatte, aber da er nun in ihrer kleinen Hütte saß und alles hätte zerstören können was ihr lieb und teuer war, beschloss sie die Sache etwas ernster zu nehmen und den Youkai so an zu sprechen wie es sich gehört. „Was führt dich zu uns?“, fragte sie vorsichtig.

Er sah zu ihr auf. Er konnte nicht leugnen das sie und Rin sich auf eine gewisse Weise ähnelten. Beide hatten diese braunen Augen die so viel Liebe, Treue und Verständnis ausstrahlten, egal wie hart die Zeiten auch waren. Sie hatte dasselbe Lächeln und sie benahm sich ihm gegenüber, trotz allem was er getan hatte, immer genau so freundlich und dennoch höflich, wie Rin es immer tat.

Innerlich seufzte Sesshoumaru auf, wie sollte man diese Menschenwesen nur hassen wenn sie einem immer alles verzeihen und ihn dann auch noch mit diesem treu-doofen Blick und einem, unglaublich, verständnisvollen Lächeln ansahen?

„Also, ich komme gleich zum Punkt, damit ich wieder von diesem widerlichen Ort verschwinden kann.“, setzte Sesshoumaru schließlich an.

Inuyasha sprang auf „Du kannst ja gehen, wenn er dir hier nicht gefällt, es hat dich keiner gebeten zu bleiben!“ motzte er. Oh, wie er seinen Bruder hasste und verachtete, ganz gleich was Kagome immer sagte, Sesshoumaru war und blieb ein Youkai der skrupellos tötete, Menschen wie Dämonen. Inuyasha war zwar nur ein Hanyou, das heißt: Weder Mensch noch Dämon. Aber dennoch hatte er Respekt vor den Lebewesen dieses Planeten. Und ganz gleich ob Dämon, Mensch, Tier oder Hanyou, solange man ihm gegenüber freundlich war, war er es auch. Das konnte man aber von seinem Bruder nicht behaupten. Natürlich war dies nur einer von vielen Gründen dafür dass er ihn hasste.

„Doch ich!“ warf Kagome energisch ein „Und jetzt...MACH PLATZ!“. Mit einem Satz lag Inuyasha auf dem Boden und konnte sich nicht regen. Kagome sah deutlich den Anflug eines Schmunzelns in Sesshoumarus Gesicht. „So...“ Kagome goss Sesshoumaru schnell nach, ehe sie meinte “Rede ruhig weiter, ich denke nicht, dass wir noch einmal gestört werden.” Kagome wusste selbst nicht warum, aber sie hatte das Gefühl das Sesshoumarus Anliegen ihm sehr wichtig war. Es ging hier nicht um solche Albernheiten wie diesen ewigen Streit um Inuyashas Schwert oder ihre lächerlichen Geschwisterkabelleinen. Hier ging es um etwas ernstes, etwas, was Sesshoumaru sehr wichtig war. Also würde sie zuhören und dafür sorgen das Inuyasha es auch tat.

Sesshoumaru atmete tief durch ehe er schließlich antwortete “Ich habe beschlossen, dass ich Rin nicht länger bei mir behalten kann. Sie stünde mir nur im weg...die Dämonen in meinem Palast sind ihr auch nicht wirklich wohl gesonnen und so halte ich es für das Beste, sie in ein Menschendorf zu bringen.“, erklärte er und es gelang ihm dabei ziemlich eindrucksvoll seine wahren Gefühle zu verbergen.

Kagome begann über das ganze Gesicht zu strahlen, sie hatte Rin sehr gern „Und du hast unser Dorf dafür vor gesehen?“ fragte sie. Erst jetzt viel ihr der Schleier der Trauer in Sesshoumarus Augen auf, den er so verzweifelt zu verstecken versuchte. Diese Entscheiden viel ihm nicht so leicht wie es den Anschein machen sollte. Auch wenn sein deutliches Nicken keine Zweifel aufkommen lies, Kagome wusste es dennoch besser. Der Youkai hatte lange über diese Entscheidung nachgedacht und, trotz der Tatsache dass er sich bereits dafür hasste, sie getroffen zu haben, saß er ganz tapfer hier und lies sich kaum anmerken, wie hart es war diese Entscheidung zu treffen.

Inuyasha verschränkte die Arme vor der Brust und musterte seinen Bruder skeptisch „Wenn sie dir im Weg ist, wie du sagst, warum tötest du sie nicht einfach?“ fragte er locker „Das würde dir eine Menge Arbeit und Ärger ersparen.“. Ganz Unrecht hatte Inuyasha natürlich nicht. Sesshoumaru hatte sich erniedrigen müssen, in dieses Dorf zu kommen und zwei Leute, die er verabscheute, um Hilfe zu bitten. Warum hatte er nicht einfach sein Schwert gezückt und sie getötet? Warum hatte er sich, für ein Menschenmädchen, so erniedrigt?

„Inuyasha?“ Kagome war entsetzt über den Vorschlag ihres Ehemannes. „Hör nicht auf ihn Sesshoumaru-sama. Wir würden Rin gerne bei uns aufnehmen. Und sie wäre hier auch in Sicherheit.“, erklärte sie. „Aber sie muss natürlich nicht, nur...wenn sie will.“. Auf einmal wurde sich Kagome bewusst, wie sie sich fühlen würde wenn man sie einfach aus ihrer gewohnten Umgebung heraus ziehen würde, wenn man sie wegbringen würde, an einem Ort wo der „Mensch“, den sie am meisten liebt, nicht ist.

„Danach hat keiner gefragt.“, winkte Sesshoumaru ab. Die Entscheidung war längst getroffen. Und so sehr es ihm auch Leid tat, er würde Rin keine Wahl lassen. Seufzend erhob er sich und setzte dazu an die Hütte endlich zu verlassen, in der alles nach seinem widerlichen Halbbruder roch. „Es wird sicher noch eine Weile dauern, bis ich sie bringe. Ich werde wohl noch ein oder zwei Monate unterwegs seien.“ Gab er tonlos an, ehe er die Hütte ganz verlies.

Eine Weile war es erschreckend still. Inuyasha sah seinem Bruder mit hasserfüllten Augen nach, während Kagome diesem nur mitleidige Blicke hinterher warf. Sesshoumaru spielte immer den Starken, aber in Wirklichkeit, war er schwach, vielleicht war er ja durch Rin schwach geworden, womöglich war das, der eigentlich Grund warum er sie loswerden wollte. Doch wie es schien, war seine Entscheidung nicht mehr rückgängig zu machen, und so, war das Einzige was sie tun konnte: Rin ihr Leben hier so angenehm wie möglich zu machen.

Die Tür ging erneut auf und eine junge Dämonin platzte herein. Inuyasha sprang sofort auf „Was willst du hier, Dämon?“ fragte er nach.

„Bitte, ich komme in Frieden. Ich will mit euch sprechen, es ist wegen Rin!“ erklärte Dämona.

Nahe der Hütte von Inuyasha und Kagome spielten ein paar Kinder, welche sich von der Anwesenheit der Dämonen nicht haben verschrecken lassen. „Onkel Inuyasha bekommt heute ne Menge Besuch, nicht wahr?“ fragte ein kleines Mädchen ein anderes. Dieses nickte. „Vielleicht ein Dämonentreffen.“.

„WWWWWAAAAAAAAAASSSSSSSSSSS?!!!!!!?!?!?!?!?!?!?!?!?!?“

Die Kinder zuckten zusammen. Inuyasha hatte so laut geschrieen dass es wohl das ganze Dorf gehört hatte. Aber eines war klar, was immer er auch von Dämona erfahren hatte, es war wohl jenseits seiner Vorstellungskraft.
 

Es waren zwei weitere Monate vergangen. Dämona war in den Palast zurückgekehrt, nachdem sie Inuyasha und Kagome über die ganze Situation aufgeklärt hatte, inklusive dem, von dem Sesshoumaru selbst, noch nichts wusste.

Natürlich kehrte auch Sesshoumaru eines Tages in den Palast zurück. Bei seinem eintreten gingen alle Dämonen auf die Knie. Er scherte sich nicht darum. „Wo ist Rin?“ fragte er kühl. Ganz wie immer, er lies sich nichts anmerken. Ihm war bewusst das Dämona wusste, was mit Rin geschehen sollte. Aber in ihren Augen erkannte er keinen Protest. Womöglich hatte sie sich bereits damit abgefunden, dass Rin den Palast verlassen muss. Es stellte sich also im Grunde nur noch die Frage, ob Rin es auch wusste und sich, ebenso wie Dämona, damit abgefunden hatte.

„Im Garten, Meister.“ Antwortet Jaken. Er zitterte irgendwie. Wirkte mehr als nur nervös. Fast schon ängstlich.

Doch auch das scherte Sesshoumaru nicht. Er machte sich auf und ging zielstrebig Richtung Garten.

„Meister, bitte wartet. Ich denke, es gibt da noch etwas von dem ihr wissen solltet!“ rief Dämona ihm nach. Doch Sesshoumaru reagierte nicht. Jaken und Dämona schluckten. Sie wagten es gar nicht ihrem Meister nach zu gehen um zu sehen, was passieren würde.

Sesshoumaru hatte keine Mühe Rin zu erspähen, sie stand unter dem alten Kirschbaum am Fluss, mit dem Rücken zu ihm. Er näherte sich ihr langsam. Innerlich zerbrach er, bekam mehr und mehr Risse, mit jedem Schritt den er auf Rin zu tat. Immerhin würde er ihr jetzt sagen, dass er sie nicht mehr bei sich haben will – nie wieder. Wenn er selbst, bereits an diesem Gedanken zerbrach, wie würde es Rin wohl gehen?

Doch das hatte ihn nicht zu scheren. Er hatte alles getan was nötig war, um ihr ihre Zukunft zu ebenen. Sie würde in einem Dorf wohnen, welches von da an, unter seinem persönlichen Schutz stehen würde. Sie würde bei Kagome leben, die sie sehr gern hatte. Sie würde vielleicht nie richtig glücklich werden, aber immerhin, sie würde leben.

Sesshoumaru fuhr plötzlich zusammen. Da war sie wieder, die Dämonen Aura. Dieses Mal war sie sogar etwas stärker und es bestand kein Zweifel, sie war da. Was aber von größerer Bedeutung war: Sie ging definitiv von Rin aus. Und Sesshoumaru wusste, dass es keinen Zauber auf der Welt gab, der Rin zu einem Dämonen machen würde, sonst hätte er diesen Weg schon längst eingeschlagen. Wo also kam diese Aura wirklich her? Sie konnte nicht von Rin ausgehen - Sie durfte nicht, von Rin ausgehen, den wenn dem so wäre dann...

Rin drehte sich zu ihm um. Sie hatte ihn gespürt. Nun steht er direkt vor ihr und sieht sie mit einem entsetzten Blick ab. Rin schluckt Tapfer, presst die Lippen aufeinander, sagt kein Wort. Sie senkt den Blick und betet. Betet um ein Wunder.

Sesshoumarus Blick gleitet an Rin herunter. Unter ihrem eleganten Kimono ist deutlich eine Rundung zu erkennen. Er legte seine Hand darauf, nicht aber als ein Zeichen das er das Kind in ihrem Leib anerkannte sondern nur um sich ganz sicher zu seien. Doch es gab keinen Zweifel, der kleine Hanyou der in Rin wuchs war definitiv sein eigen Fleisch und Blut. Es ging dieselbe Aura von ihm aus.

Innerlich hatte Sesshoumaru sich der wiederfertigen Hoffnung hingegeben das einer seiner Leute Rin vergewaltigt hatte und sie dessen Kind in sich trug. Doch dem war nicht so, nur wusste Sesshoumaru jetzt nicht, ob er dafür dankbar seien sollte oder nicht. Er lies seinen Hand von ihrem Bauch sinken. Augenblicklich wurde ihm klar, was das für Rin bedeuten würde. Er musste fast lachen, bei dem Gedanken, dass er vor zwei Monaten so eine Erniedrigung hingenommen hatte seinen Bruder, einen Hanyou, und dessen Frau, ein Mensch um Hilfe zu bitten. Denn nun, war diese Hilfe nicht mehr von Nöten. Rins Schicksal war besiegelt.

Mit Finsterem Blick und ohne nur ein einziges Wort zu sagen, kehre Sesshoumaru ihr den Rücken und machte sich auf, in seinen Palast zurück zu kehren.

„Warte bitte!“ forderte Rin. Sesshoumaru blieb stehen. „Es tut mir leid.“, sie machte einige Schritte auf ihn zu „Ich wollte das nicht.“ Versuchte sie zu erklären. Sie war verzweifelt. In ihr Trug sie ein Kind, welches sie sich sehnlichst gewünscht hatte, denn dieses Kind war die Verbindung mit ihrem Youkai, ein eindeutiger Beweis für die Nacht in der sie sich ihm hingeben durfte. Sie wollte dieses Kind, sie liebte es jetzt schon. Doch es war ein Hanyou. Und Sesshoumaru verachtet Hanyous. Wahrscheinlich hasste und verachtete er jetzt auch sie.

Sesshoumaru reagierte nicht. Er setzte seinen Weg stattdessen fort.

„Sesshoumaru!” schrie Rin erneut “Bitte…” ihr Ton wurde flehend “Bitte geh nicht einfach so, nicht ohne ein Wort zu sagen. Schrei mich an, schlag mich, töte mich – wenn du willst. Nur bitte geh nicht einfach fort!“ Flehend sah sie ihm nach. Mit dicken Tränen in den Augen, musste sie erkennen das Sesshoumaru nicht reagierte, nicht einmal zuckte, er ging einfach weiter.

Rin sank auf die Knie. Begann bitterlich zu weinen. Dämona und Jaken stürmten sofort zu ihr hin, hatten die Szene beobachtet, und versuchten sie zu trösten, ihr auf zu helfen. Doch Sesshoumarus Reaktion, hatte Rin augenblicklich klar gemacht wo sie jetzt stand. Er hasste sie, er verachtete sie und er ekelte sich vor der Frau die seinen Hanyou in sich trug. Und dies zu wissen, war für sie sogar schlimmer als der Tod.
 

Es war finstere Nacht. Alles im Palast schien zu schlafen. Auch Rin hatte sich wohl mittlerweile in den Schlaf geweint. Träumte wohl von einer glücklichen Zukunft, gemeinsam mit ihrem Youkai und dem Kind.

Dieser Youkai, der nur eine einzige Nacht, seine Prinzipien über Bord geworfen hatte, war der Vater des kleinen Hanyous der in Rin wuchs. Wohl im fünften Monat musste sie mittlerweile seien. Sie war noch recht schlank dafür.

Sesshoumaru ging zielstrebig auf ihr Zimmer zu. Das Schwert, mit welchem er unzählige Dämonen und auch Menschen, bereits getötet hatte, hielt er fest in seiner Hand.

Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Seine Hände zitterten. Sein Herz schrie, er solle es nicht tun. Doch sein Verstand forderte dass er es tat. Es musste es tun. Es war seine Pflicht.

Leise schritt er in Rins Schlafgemach. Wie ein Engel lag sie da. Wirkte so unschuldig wie in jenen Tagen in denen sie ihn als kleines Kind gefragt hatte, ob er sie bitte nicht vergessen würde, wenn sie vor ihm starb.

Doch das unschuldige kleine Ding von damals, war sie lange nicht mehr. Sie war erwachsen geworden und ihre Unschuld hatte sie verloren. Verloren in jener Nacht vor etwa fünf Monaten. Jene Nacht, für die sie heute mit ihrem Leben bezahlen musste.

Er stand direkt vor ihrem Bett. Erhob das Schwert und richtet es zielsicher auf ihre Brust. Dort wo ihr Herz schlug, das Herz was alleine ihm gehörte, schon seit vielen Jahren. Das Herz, dessen Schlag, den kleinen Hanyou in ihr am Leben erhielt.

Dieses Herz, würde er jetzt in zwei reißen müssen. Er wollte es nicht. Alles in ihm, außer seinem dämonischen Verstand, sträubte sich dagegen.

Alles, würde er tun, um seine geliebte Rin nicht töten zu müssen. Nicht töten was er liebte. Ganz gleich ob sie ein Mensch war und seinen Hanyou in sich trug.

Doch es gab Gesetze bei den Dämonen. Er hatte eine Menschenfrau geschwängert und so gab es nur zwei Möglichkeiten: Sie zur Frau nehmen und sowohl sie, als auch das Kind zu akzeptieren – und damit dem Unmut aller auf sich zu ziehen. Oder aber die schwangere Frau zu töten, ehe sie den Hanyou gebären konnte – und damit seine Macht demonstrieren.

Seine Hände zitterten. Er holte aus. Jetzt musste er es tun, jetzt oder niemals. Er schloss die Augen. Seine Hände, welche das Schwert so krampfhaft festhielten, machten eine schnelle Bewegung nach unten und die Spitze des Schwertes näherte sich ihrem Herzen. Es waren nur noch Millimeter die Rin von dem sicheren Tod trennten.

Rin seufzte im Schlaf auf „Sesshoumaru-sama...“ ein sanftes lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.

Augenblicklich stoppte Sesshoumaru. Zitternd erkannte er wie knapp er davor war seine geliebte Rin zu töten. Er schüttelte energisch den Kopf. Er durfte sich jetzt nicht verwirren lassen. Er musste sie töten – und zwar jetzt. Erneut erhob er das Schwert, erneut raste es auf Rins Brust zu.

Jaken stand vor der Tür zu Rins Zimmer. Er wusste was Sesshoumaru vorhatte. Ängstlich hatte er die Hände vors Gesicht geschlagen und hörte nur noch ein dumpfes Geräusch. Klang es etwa so, wenn man das Herz eines geliebten Menschen durchbohrte? Ängstlich schaute er, durch seine Finger hindurch, in Rins Zimmer.

Sesshoumaru betrachtet seine Hände. Was hatte er da getan? Er blickte auf den dumpfen Holzboden und auf sein Schwert welches er dort hinein hat sausen lassen. Er sank zu Boden. Warum? Warum nur konnte er sie nicht töten? Er musste es doch tun. Sie trug einen wertlosen Hanyou in sich, seinen Hanyou. Er musste sie einfach töten. Er konnte es einfach nicht. Er liebte sie einfach zu sehr. Er brauchte sie. Was sollte er nur tun?

Sesshoumaru war völlig am Ende, den Tränen nahe. Er bemerkte nicht, dass Rin wach war. Er bemerkte es erst, als sie sich zu ihm auf den Boden kniete. Ihn mit verständnisvollen Blick ansah – Wieso nur? Er wollte sie töten. – bevor sie seinen Kopf sanft gegen ihre Brust drückte. Seine Arme umfingen ihren Bauch, drückten sie näher an sich. Intensivierten sowohl ihren Geruch als auch die Aura des kleinen Hanyou...
 

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An dieser Stelle mal an einen ganz lieben Dank an alle Kommischreiber und meine Betaleserin.
 

Es wird einigen von euch vielleicht aufgefallen sein, dass es die Geschichte auf einer anderen Seite bereits gibt, dort gehört sie einer gewissen 'Mona Kaiba', dass bin daher ich! Sie ist also nicht gestohlen, danke.

Töten wär nur Halb so schwer, wenn ich kein verliebter Dämon wär

Es war Morgen geworden. Rin hatte sich nicht so gut gefühlt und war daher nicht zum Frühstück erschienen.

Sesshoumaru war das nur recht. Ihre Anwesenheit machte ihn nämlich nervös. Sie irritierte ihn. Seine Gedanken und Gefühle spielten verrückt wenn sie da war und einzigst sein dämonischer Verstand schien noch zu funktionieren. Das war jedoch das Letzte was Sesshoumaru wollte, denn sein Verstand kannte die Regeln und forderte sie zu erfüllen.

Es klopfte an seiner Tür.

„Hm?“ kam es nur aus ihm.

Dämona und Jaken traten ein. Sie verbeugten sich kurz und schienen darauf zu warten dass ihr Meister irgendetwas zu ihnen sagte.

Sesshoumaru hatte sie rufen lassen. Argwöhnisch musterte er die Beiden. Neben Rin, waren sie diejenigen denen er am meisten Vertrauen schenkte. Zwar war Jaken ein Angsthase aber die meiste Angst, hatte er nun einmal vor ihm und so konnte sich Sesshoumaru immer sicher seien dass er nichts tun würde, was ihn beleidigt oder missfiel.

Dämona war schon in diesem Palast als sein Vater noch hier herrschte. Sie war hier geboren wurden und als ihre Mutter bei der Geburt verstarb, hatte der Daiyoukai sie nicht draußen den hungrigen Dämonen überlassen - wie es eigentlich Brauch war – sondern hatte sie im Palast behalten und dafür gesorgt dass man sich Ihrer annimmt. Sie ist Sesshoumarus Familie also zu großem Dank verpflichtet und würde ihn nie hintergehen. Außerdem war sie eine ausgezeichnete Kämpferin, und dass wusste Sesshoumaru an ihr zu schätzen. Sie war in etwa eben so alt wie Sesshoumaru. Sie sind zusammen groß geworden. Er mochte sie zwar nie so wirklich leiden, aber als Dienerin und Kriegerin war sie gut.

Er seufzte „Ich habe eine Frage an euch…“ begann er schließlich. Die beiden Angesprochenen sahen zu ihm auf „Würdet ihr für mich töten?“

Dämona und Jaken nickten ohne zu zögern. Natürlich würden sie, sie hatten es ja schließlich schon oft genug getan. Sie hatten dabei auch nie zwischen Freund und Feind oder Mensch und Dämon unterschieden, wenn Sesshoumaru wollte dass sie jemanden töteten, dann taten sie dieses auch, ohne nur eine Sekunde zu zögern.

Sesshoumaru wandte seinen Blick von den Beiden ab, seine Hände verkrampften sich in seinem Kimono „Jeden?“ fragte er weiter. Er hatte Mühe beherrscht und unberührt zu klingen.

„Natürlich.“ Nickte Dämona.

Doch Jaken zögerte. Er musste an die letzte Nacht zurück denken. Im Gegensatz zu Dämona, hatte er eben begriffen worauf dieses Gespräch hinaus laufen würde.

„Jaken?“

Jaken blickte zu seinem Meister auf. „Nein...“ brachte er zögern hervor „Nein, Meister Sesshoumaru. Ich kann...Rin nicht töten.“ er schluckte und rechnete bereits mit dem großen Zorn seines Meisters doch dieses blieb, für seine Verhältnisse, äußerst – fast schon beängstigend – ruhig.

Dämonas Augen weiteten sich „Rin?!“ fragte sie entsetzt nach „Nein, niemals könnte ich...“ sie ging auf die Knie „Meister Sesshoumaru, macht mit mir was ihr wollt nur...bitte lasst Rin am Leben.“, flehte sie. Damit hatte Dämona nicht gerechnet. Natürlich war Sesshoumaru jetzt in einer blöden Situation. Er hasste die Menschen und Hanyous doch gleichzeitig hatte er sich auch in eine von den Menschen verliebt und diese erwartete seinen Hanyou. Aber sie hätte nie, auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass Sesshoumaru wirklich daran dachte Rin zu töten.

Schnaufend winkte Sesshoumaru ab „Nein, schon gut. Ich brauche euch beide noch. Ihr könnt wieder gehen!“. Seine beiden Diener kamen seinem Befehl unverzüglich nach. Ein trauriges Grinsen bildete sich auf Sesshoumarus Gesicht. Wenn er Rin töten lässt, wird Dämona wahrscheinlich sein Feind werden und auch Jaken würde ihn von da an mit Verachtung strafen. Doch dies war ihm egal. Sollten die Beiden doch tun was sie für richtig hielten, sie waren ihm sowieso nicht gewachsen, weder körperlich, noch mental.

Er erhob sich. Wer von seinen Dienern würde sie wohl töten? Es wären zwar sicher eine Menge von ihnen bereit dazu, aber dieses waren alles blutrünstige Killer, die ihre Opfer gerne leiden sahen. Und das wollte er nicht. Er wollte für sie möglichst einen kurzen und schmerzfreien Tot. Möglicherweise waren seine Dämonen die Falschen dafür. Möglicherweise täte es auch ein Gift oder ein Zauber. Aber Sesshoumaru vertraute den Hexen und Zauberern nicht.

Er ging auf seinen Balkon, warf einen Blick auf den Garten, den Rin so liebevoll pflegte. Was würde nur ohne sie aus ihm werden? Wie würde auch der Palast verkommen ohne sie? Wie würde ihm der Duft nach Jasmin fehlen...wie würde SIE ihm fehlen?

Sesshoumaru lies seinen Blick über den ganzen Garten schweifen und plötzlich entdeckte er etwas, was ihn kreidebleich werden lies. Wie von einer Tarantel gestochen jumpte er vom Balkon direkt in den Garten. Er hechtete durch den Bach hinter zu dem großen Baum. Das Herz schlug ihm bis zum Halse.

Dort angekommen kniete er sich sofort zu ihr hin – Rin, er hatte sie vom weiten regungslos auf dem Boden liegen sehen – er drehte sie auf den Rücken und lauschte angestrengt. Sie atmete noch. Er seufzte erleichtert auf und nahm sie dann in seine Arme.

„Rin? Rin kannst du mich hören?“ fragte er vorsichtig, fast schon ängstlich. Was war nur mit ihm los? Warum schlug sein Herz so schnell, warum schwitzte er plötzlich so? Warum hatte er mühe seine Atmung ruhig zu halten? Und was war das nur für ein unangenehmes Gefühl das sich in ihm ausbreitete wie ein Lauffeuer?

Rin schlug langsam die Augen auf „Sesshoumaru-sama?“ fragte sie leicht benommen.

‚Gott sei Dank.’ Ging es Sesshoumaru durch den Kopf als er sie plötzlich, ohne darüber nach zu denken, ganz fest an sich drückte. So fest wie es nur ging. So fest dass er ihren Herzschlag spüren konnte, ihren Atem ganz deutlich hören konnte, so fest dass er spüren konnte wie sie unter seinem festen Druck zusammen sackte.

Rin schnappte nach Luft „Sesshoumaru-sama, du tust mir weh!“ erklärte sie.

Er lies ein wenig locker, doch nur ein ganz klein wenig, gerade so, dass sie wieder richtig atmen konnte. Er spürte wie sein Herzschlag und seine Atmung sich wieder normalisierten und wie dieses unangenehme Gefühl in ihm einer wohltuenden Erleichterung wich. Jetzt wusste er was das für ein Gefühl war: Angst. Er hatte Angst gehabt, Angst um Rin. Angst sie zu verlieren. Aber wieso? Hatte er nicht eben noch darüber nachgedacht, wie er sie am besten töten konnte? Hätte es ihm nicht ganz recht seien sollen, wenn sie tot gewesen wäre?

Endlich drückte er sie von sich weg „Rin, du dummes Ding, was tust du eigentlich hier?!“ fragte er wütend.

Sie war erschrocken zurück gewichen. Warum war er denn plötzlich so wütend? „Ich wollte nur nach den Blumen sehen.“ erklärte sie vorsichtig.

Er knurrte wütend „Du hast doch gesagt du fühlst dich nicht wohl, du hättest im Bett bleiben sollen, was wäre gewesen wenn du das...“ er stockte plötzlich. Sie sah ihn mit großen Augen an. Es war unnötig den Satz zu beenden, sie wusste auch so, was er hatte sagen wollen. Und das irritierte sie zunehmend.

Ehe sich Sesshoumaru irgendwie heraus reden konnte durchzuckte es ihn plötzlich. Er spürte etwas, eine vertraute Dämonenaura. Und es war nicht jene Aura die Rins kleiner Hanyou ausströmte. Sie kam von draußen. Er erhob sich und stellte sich schützend vor Rin.

„Was ist?“ fragte diese irritiert nach.

Eine Weile war es ganz still. Sesshoumaru spitzte die Ohren. Hörte aber nichts, außer Rins beunruhigend flachen Atem. Er begann zu schnüffeln. Jetzt hatte er die Bestätigung, er hatte sich nicht geirrt. Diese Art von Geruch, das Gemisch eines Hundehanyou und einer Menschenfrau konnte nur von einem kommen.

„Meister Sesshoumaru!“ rief Jaken plötzlich „Eh...euer...em...euer Bruder... also...ich meine...Inuyasha....und diese Frau...em...seine Frau...sind hier....und eh...“ stotterte er. Warum musste immer er die schlechten Nachrichten überbringen?

„Man, bis du Fertig bist, ist selbst Sesshoumaru alt und grau geworden...“ knurrte Inuyasha der mit Kagome in Schlepptau den Garten betritt und auf Sesshoumaru und Rin zuging.

Auch das noch, jetzt würde Sesshoumarus Bruder auch noch von diesem Missgeschick erfahren und ihn deswegen aufziehen. Sesshoumaru versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Ganz locker stand er da, immer noch vor Rin, und blickte seinem Bruder hasserfüllt entgegen. „Was willst du hier?“ fragte er und versuchte genervt und wütend zu klingen. Eigentlich war er aber nur erleichtert darüber das Rin keine Gefahr drohte – auch wenn ihn diese Erleichterung gewaltig störte.

Inuyasha und Kagome machten vor Sesshoumaru und Rin halt. „Reg dich ab Sesshoumaru. Wir sind nicht hier um zu streiten. Ganz im Gegenteil. Ich will mit dir reden.“ Erklärte Inuyasha locker.

Sesshoumaru hob die Brauen „reden?“, fragte er ungläubig. „Wenn du mit mir nicht darüber reden willst, dass du mir Tessaiga überlässt...dann gibt es nichts zu reden.“. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, er hatte jetzt wirklich andere Probleme als sich mit seinem kleinen Halbbruder, diesem Hanyou, hin zu setzen, Tee zu trinken und zu plaudern.

„Es geht um Rin.“ Versuchte Inuyasha, noch relativ ruhig, zu erklären.

Sesshoumaru schüttelte genervt den Kopf „Da gibt es erst recht nichts zu reden. Und das von neulich, hat sich auch erledigt. Ich habe einen einfacheren Weg gefunden das Problem zu lösen.“ Entgegnete er kühl. Klang beeindruckend überzeugend.

Inuyasha grinste ihm ungläubig entgegen „So? Und warum ist sie dann noch am Leben? Du hättest sie sicher bereits erledigen können. Aber sie steht noch hinter dir, gesund und munter. Und wie ich sehe...in freudiger Erwartung eines kleinen Hanyous mit deiner Aura.“. Inuyasha und Kagome hatten ja bereits von Dämona erfahren was Sache war und hatten sich nach längerer Diskussion auf den Weg hierher gemacht, weil Inuyasha das einerseits nicht glauben konnte und andererseits weil Kagome um das Leben von Rin und ihrem Hanyou fürchtete. Inuyasha hatte Mühe seine Überraschung zu verbergen, denn er hatte nicht glauben wollen das Sesshoumaru wirklich mit einer Menschenfrau – und dann auch noch mit Rin – geschlafen hatte.

Sesshoumaru knurrte wütend „Halt dich da gefälligst raus. Ich entscheide selbst, wann ich die Sache beende.“. Was bildete sich Inuyasha eigentlich ein? Dieser widerwärtige Halbdämon, er hatte doch keine Ahnung in was für eine Situation sich Sesshoumaru im Moment befand. In was für einen Zwiespalt er geraten war.

In den Streit vertieft, hatte Sesshoumaru total vergessen das jene, über die er gerade sprach, direkt hinter ihm stand. Rin hatte gehofft, dass Sesshoumaru es aufgegeben hatte sie und das Kind loswerden zu wollen, doch so wie es jetzt klang, hatte er keine Skrupel sie zu töten oder töten zu lassen. Aber warum hatte er es nicht schon letzte Nacht getan? Rin verstand es nicht. Was war nur so falsch daran, dass sie sein Kind in sich trug?

„Sei doch nicht immer so verdammt stur. Ich bin nicht gekommen um dir Vorwürfe zu machen, sondern um dir zu helfen.“ Versuchte Inuyasha zu erklären während Kagome besorgte Blicke zu der blassen Rin warf.

Sesshoumaru ballte die Hände wütend zu Fäusten „Ich brauche keine Hilfe. Und schon gar nicht deine. Ich bin schließlich der Fürst des Westens, ich werde ja wohl noch in der Lage seien so ein wertloses Menschenweib zu töten!“ schrie er. Er war so in Rage. Er wollte nicht schwach wirken, schon gar nicht vor Inuyasha. Doch hätte er zugegeben, dass er Rin einfach nicht töten kann dann wüsste Inuyasha auch dass Sesshoumaru tiefere Gefühle für sie hegt und dass ist ein Zeichen von Schwäche. Schwäche die er weder haben darf noch haben will. Und genau deswegen müssen Rin und der Hanyou auch sterben.

„Rin!“ schrie Kagome plötzlich auf.

Sesshoumaru fuhr herum und es gelang ihm gerade noch so, Rin auf zu fangen, die ohnmächtig zu Boden gestürzt war. „Rin!“ erst jetzt wurde Sesshoumaru bewusst dass sie jedes seiner Worte genau gehört hatte „Rin?“ sie hatte nicht nur gehört dass er nach wie vor, ihren Tod wollte sondern auch dass er sie für ein wertloses Etwas hielt was es nicht einmal wert war dass man es bei seinen Namen nannte.

Rin reagierte nicht. Sie war ohnmächtig. Kein Wunder wenn man bedachte was sie gerade mit anhören musste. „Dämona!“ Sesshoumaru schrie nach Rins Vertrauter. Diese kam sofort angestürmt und ahnte beim Anblick von Rins regungslosem Körper was geschehen war. „Bring sie nach oben und sorge für sie!“ forderte Sesshoumaru streng und übergab Rin vorsichtig Dämona.

„Darf ich bitte mit? Ich bin eine Miko, ich habe einige Kräuter dabei, ich kann dir sicher helfen.“ Erklärte Kagome. Dämona nickte nur und die Beiden gingen in den Palast.

Inuyasha verschränkte die Arme vor der Brust „Jetzt reden wir mal Klartext, Bruderherz.“ Er feixte kurz „Du kannst Rin nicht töten und wenn du es noch so sehr möchtest. Ich weis dass sie einen Hanyou in sich trägt und dass dieser Gedanke dich anwidert. Aber eines steht fest, du kannst Rin nicht töten.“ Inuyasha hatte richtig erkannt, dass sah er an Sesshoumarus Augen. Nun war nur ab zu warten, wie er sich jetzt heraus winden würde.

Sesshoumaru seufzte. Schlagen könnte er sich, wie konnte er nur so vor Rin reden? Sie war doch schwach und müde. „Wer sagt, dass ich sie töten muss? Das kann genauso gut ein anderer für mich tun, wozu habe ich denn so viele Diener und Krieger, hm?“ er klang dabei nicht halb so überzeugend und unberührt wie er es wollte.

„Du würdest jeden töten der es wagt, auch wenn es auf deinen Befehl hin ist.“ Erkannte Inuyasha und grinste dabei. Er liebte es seinen Bruder mit dessen kleinen Fehlern und Schwächen aufziehen zu könne, doch hier ging es nicht um ihre ewigen Geschwisterstreiterrein, sondern um das Leben von Rin und Inuyasha kleinem Neffen oder kleiner Nichte. Also presste er die Lippen aufeinander und versuchte nicht amüsiert von Sesshoumarus Situation zu wirken.

Sesshoumaru gefiel es ganz und gar nicht das Inuyasha ihn durchschaut hatte. Aber Recht hatte er wohl, er würde Rin nicht selbst töten können und jeder andere der es wagen würde, und selbst wenn er es befohlen hätte, würde eines schmerzhaften Todes sterben bevor er auch nur in die Nähe von Rins Zimmer kommen kann. Wie also sollte er Rin loswerden?

Inuyasha ging an Sesshoumaru vorbei und lehnte sich an den Baum. „Ich mache dir einen Vorschlag.“ Begann er locker „Wir nehmen Rin mit uns ins Dorf. Niemand wird dort erfahren von wem sie schwanger ist damit wären deine beiden Probleme aus deinem Leben verschwunden und du musstest nicht einmal deine Hände schmutzig machen. Außerdem...dank mir, werden Hanyous in diesem Dorf auch gut behandelt. Du musst dir also keine Sorgen machen um Rin oder das Kind.“

Sesshoumarus Hände ballten sich erneut zu Fäusten. Seine Krallen schnitten ihm ins eigene Fleisch. „Rin bleibt hier.“ Knurrte er. „Und ich werde sie Töten, noch heute...“. Sicher, natürlich. Er wird einfach in ihr Zimmer spazieren ihr sein Schwert durch das Herz bohren und...Moment! Hatten wir ein ähnliches Szenario nicht schon letzte Nacht? – Natürlich. Und hatte er es da übers Herz gebracht? – Nein. Aber er musste ja vor Inuyasha so tun als ob.

„Wirst du nicht!“ wiedersprach Inuyasha und scherte sich nicht um den mörderischen Blick, den ihm sein Bruder zuwarf „Du wirst nicht, weil du es nicht kannst, was daher kommt, da du sie liebst.“, er sah wie Sesshoumaru bereits Luft holte um ihm zu wiedersprechen „Du brauchst es gar nicht zu leugnen. Du hast dich in dem Moment geoutet in dem du dich mit ihr vereinigt hast, denn ich weis, dass hättest du nicht getan, wenn du nicht weit aus mehr für sie empfinden würdest als du zugibst.“ Irgendwie machte es Inuyasha spaß zu sehen wie Sesshoumaru darüber in Rage geriet dass sein verhasste Bruder plötzlich so gut über ihn Bescheid wusste, doch er lies es sich nicht anmerken. „Außerdem...“ sprach Inuyasha weiter, nachdem Sesshoumaru keine Anstalten machten ihm irgendetwas zu entgegnen „kannst du Rin nicht für einen Fehler bestrafen den du gemacht hast.“. Ja, natürlich gehörten dazu immer zwei. Aber am Ende hatte sich Sesshoumaru seinen Gefühlen hingegeben. Und Rin hatte ihn nicht verführt oder so etwas, nein, er hatte das aus eigenem freien Willen getan.

Seufzend kehrte Sesshoumaru seinem Bruder den Rücken und machte sich auf den Weg, zurück in den Palast.

„Hey, Sesshoumaru! Warte gefälligst! Was hast du den jetzt vor?“ Inuyasha rannte ihm hastig nach.
 

Rin lag in ihrem Bett. Sie war aufgewacht und äußerst erleichtert darüber gewesen dass Sesshoumaru nicht da war.

„Denkst du er hasst mich?“ wandte sie sich an Kagome.

Kagome, die ihr einen Tee gemacht hatte, sah erschrocken zu ihr auf „Wie kommst du den jetzt darauf?“. Blöde Frage, nachdem was er gesagt hat, lag diese Schlussfolgerung ja recht nahe, nicht? „Er hat dich sehr gern. Da bin ich sicher, es ist nur...dass er Probleme hat sich das auch einzugestehen und...naja...dann ist da ja auch noch das Baby...er ist in einer äußerst schwierigen Lage. Verstehst du? Aber...bitte glaub nicht das er dass ernst gemeint hat, er wollte nur angeben, vor Inuyasha.“ Kagome wusste nicht, ob dass was sie sagte, der Wahrheit entsprach. Sie konnte es einfach nur hoffen.

Rin seufzte bitter auf. Sesshoumarus Worte schwebten ihr immer noch im Kopf herum. Und sie fühlte sich, als hätte ihr jemand mit einem Dolch direkt ins Herz gestochen, gerade so, wie Sesshoumaru es letzte Nacht hatte tun wollen. ‚Warum hat er es nur nicht getan?’ dachte sie ‚Warum hat er mich nicht getötet und dem ganzen Desaster hier ein Ende gemacht? Warum lässt er mich noch so leiden?’ ihr kamen die Tränen.

Das Schicksal war so ungerecht mit ihr. Sie hatte ja immer gewusst dass aus ihr und Sesshoumaru nie das werden würde, das wie sich wünschte, aber...dass es nun so gekommen war, das war einfach nicht fair. Warum war sie nur schwanger? Wenn sie es nicht geworden wäre...vielleicht wäre dann ja alles anders gekommen. Vielleicht wäre alles besser...am liebsten täte sie sich wünschen das dieses Kind einfach verschwindet, aber dass kann sie nicht. Es ist ja schließlich ihr Kind, ihr und Sesshoumarus Kind. Vielleicht ein kleiner Prinz. Doch was fantasierte sie da schon wieder? Sesshoumaru wird sie niemals am Leben lassen, solange sie dieses Kind in sich trägt.

Kagome hatte ihr zwar gesagt, dass Inuyasha bei Sesshoumaru darum bitten wird Rin mitnehmen zu dürfen, doch das wollte sie gar nicht. Und sie war sich sicher, er wollte es ebenso wenig. Sie gehörte zu ihm. Von jetzt an, bis in die Ewigkeit. Und würde sie in 50 Jahren sterben, so würde ihre Seele immer über ihn wachen. Und sollte er sie wirklich töten, so möchte sie in seinen Armen sterben. Sie möchte in seine Augen sehen wenn ihr kalt wird, sie möchte ihm noch sagen können wie sehr sie ihn liebt und sie würde sich wünschen dass er ihr sagt, dass er ihre Liebe erwidert hätte, wäre sie ein Dämon.

Rin legte ihre Hand sanft auf ihren kleinen Bauch. Sie glaubte den Herzschlag des Hanyous spüren zu können. Gerne hätte sie ihn (oder sie) einmal gesehen, einmal nur im Arm gehalten. Einmal nur, mit Sesshoumaru verglichen. Doch er würde nicht die Gnade haben sie und das Kind erst zu töten, wenn es geboren worden ist. Nein, er musste sie beiden töten, bevor noch mehr von dem Kind erfahren würden.

Rin verstand Sesshoumaru. Er war nun einmal ein Youkai, und zwar nicht irgendeiner, sondern ein Daiyoukai. Der Herr des Westens. Gebieter über unzählige Dämonen. Was würden die nur über ihn denken, wenn sie wüssten dass er einen Hanyou gezeugt hatte? Er würde verspottet und verachtet werden. Niemand würde ihn mehr Respektieren oder Angst vor ihm haben. Er musste sie einfach töten.

Die Tränen liefen nun ungehindert Rins Wangen hinunter und nichts vermochte sie zu stoppen.

Mitleidig sah Kagome sie an, gerne hätte sie etwas aufheiterndes gesagt. Doch dazu war sie einfach nicht in der Lage. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Schließlich erfuhr man ja nicht jeden Tag dass der „Mensch“ auf der Welt, den man am meisten liebte und von dem man ein Kind in sich trug, einem töten wollte.

Kagome konnte natürlich nicht ahnen das Sesshoumaru es bereits versucht hatte und gescheitert war und das Rins Schmerz nur umso größer war, weil sie geglaubt, oder wenigstens gehofft hatte dass er diesen Gedanken aufgegeben hatte.

Gerade wollte Kagome irgendwie das Thema wechseln, vielleicht etwas lustiges sagen, aber da sprang auch schon die Tür auf.

„Sesshoumaru, verdammt. Was hast du denn vor?” schrie Inuyasha und folgte dem Youkai in Rins Zimmer. Bei Sesshoumaru war mit allem zu rechnen, Inuyasha fürchtete bereits das er vor hatte Rin vor seinen und Kagomes Augen zu töten. Vorsorglich legte er seine Hand bereits an die Scheide von Tessaiga.

Tatsächlich marschierte Sesshoumaru geradewegs auf Rin zu, die sich aufgesetzt und hastig die Tränen weggewischt hatte. Direkt vor ihrem Bett machte er halt. Stand ganz ruhig da und sah sie einfach nur an. Der Wunsch über ihre feuchten Wangen zu streicheln, wuchs in ihm. Der Drang sie zu küssen ebenso. Ihre feuchten Augen machten es ihm schwer die Worte zu finden die er suchte.

Rin sah mit Nassen Augen zu ihm auf. Ihre Hände verkrampften sich in der Decke. „Sesshoumaru-sama...“ begann sie „wenn du mich töten magst, dann tu es. Ich verstehe deine Gründe...“. Er sah sie völlig entgeistert an. „Aber bitte... erfülle mir diesen letzten Wunsch...in deinen Armen sterben zu dürfen. Dann... bitte lass mich...“ die Tränen überkamen sie erneut und hinderten sie daran ihren Satz zu beenden.

Sie hatte sich dass alles etwas leichter vorgestellt. Sie dachte es wäre ganz einfach ihm zu sagen dass er sie ruhig töten kann, solange sie nur in seinen Armen sterben darf. Doch es war die Hölle. Sie wollte ihm noch so vieles sagen, noch so viel mit ihm erleben und doch wusste sie, dass sie es nicht durfte und dieses Wissen machte ihr schwer zu schaffen. Sterben würde sie für ihn, auf jeden Fall. Auch so, wenn es ihn glücklich machte, aber im Moment...

„Dummes Ding.“ Entkam es Sesshoumaru plötzlich und er wendete seinen Blick hastig von ihr ab. Rin sah erschrocken zu ihm auf. „Ich werde dich nicht töten. Du sollst Leben und dein Kind hier bekommen...“ sein Blick wurde finster und er blickte ihr und wieder direkt in die Augen „Aber wenn das Kind geboren ist... werde ich es töten...“. Rins Augen weiteten sich entsetzt. „und dich werde ich fort schicken.“ Er klang so gleichgültig, dass es selbst Inuyasha und Kagome, die entsetzt seinen Worten gelauscht hatten, einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Rin sah ihn völlig fassungslos an. Er wollte was? Ihr gemeinsames Kind töten und sie dann fortschicken? Sie wollte ihm das Einzige nehmen was sie von ihm hatte und sie dann auch noch von sich stoßen? Entsetzen, Wut und Trauer sammelten sich in ihr.

Sesshoumaru kehrte ihr den Rücken, wollte gehen, er hatte alles gesagt und es viel ihm schwer seine Fassade noch lange aufrecht zu erhalten. Er hatte diese Entscheidung getroffen. Und er glaubte sie war richtig, denn Inuyasha hatte wohl Recht, Sesshoumaru konnte Rin einfach nicht Sterben lassen. Also würde er das Kind nach dessen Geburt töten, so war jenes Problem beseitigt. Und Rin würde er fort schicken. Er konnte sie nicht bei sich behalten, denn täte er es, würde er irgendwann wieder die Beherrschung verlieren und würde sich erneut mit ihr vereinigen und es war ja dann nur eine Frage der Zeit, bis sie erneut schwanger würde und er wollte ihr dieses Leid nicht noch einmal antun müssen.

„Sesshoumaru!“ rief Rin plötzlich.

Der angesprochene blieb abrupt stehen.

„Rin, nicht! bleib liegen! Du bist noch viel zu schwach.“ Rief Kagome.

Doch Rin gehorchte nicht. Sie sprang auf und kam kaum zwei Schritte bevor ihre Beine nachgaben und sie auf die Knie sank. Sesshoumaru stürmte zu ihr hin doch als er direkt vor ihr stand hielt er plötzlich inne. Er musste endlich aufhören ihre Nähe zu suchen und ihr helfen zu wollen. Schon bald würde beides nicht mehr möglich seien, und es war besser wenn, sie beide sich bald daran gewöhnten.

Rin kniete vor Sesshoumaru und klammerte sich mit ihren Händen verzweifelt an seinen Kimono. „Bitte...“ flehte sie verzweifelt „Tu mir das nicht an. Töte mich jetzt auf der Stelle wenn du es willst. Aber Töte nicht mein Kind. Ich flehe dich an. Mach mit mir was du willst. sperr mich für immer in den dunklen Keller nur...nimm mir nicht das Einzige was ich von dir habe. Töte nicht unser Kind.“ Schluchzend sank sie langsam zu Boden.

Sesshoumaru atmete tief durch. „Tut mir leid...“ flüsterte er, so leise das es nur Rin hören konnte „Aber ich habe mich entschieden und nichts was du tust oder sagst, wird etwas daran ändern.“ Betont lässig verließ er ihr Zimmer.

Draußen hörte er, wie Rin bitterlich weinte und jede Träne war wie ein Stich in sein dämonisches Herz. Seufzend machte er sich hastig auf in seine Gemächer. Er musste den Palast verlassen. Noch heute. Und er würde erst zurückkehren, wenn das Kind zu Welt kommt. Er würde zurückkehren um es zu töten. Das war der einzige Weg...
 

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Danke an alle Kommischreiber.

Leit und Schmerz

Über drei Monate war Sesshoumaru nun schon unterwegs. Er hatte überall nach Jemandem gesucht der ihm einen guten Kampf liefern konnte. Jemand der so gut kämpfte, dass der Kampf ihn eine Weile ablenkte.

Doch seine Wut, die Verzweiflung und auch die Trauer, die er so verzweifelt zu unterdrücken versuchte, machten ihn so mächtig dass selbst Naraku, der vor Jahren in Zusammenarbeit mit etlichen Anderen besiegt wurde, heute für ihn kein Problem darstellen würde.

Sesshoumaru wusste nicht mehr wohin mit sich. Als er den Palast und Rin verlassen hatte, die wie immer in der sicheren Obhut von Dämona und Jaken war, da war er sich noch sicher dass jede Entscheidung der letzten Jahre richtig war – vor allem, die die er kurz vor seiner Abreise getroffen hatte – aber nun, war er unsicherer als jemals zuvor.

Seine Gedanken schweiften immer öfter ab. Oft ist er in der Vergangenheit. Mit Rin als kleines unschuldiges und dennoch erschreckend liebenswertes Kind. Manchmal, sieht er sie in seinen Gedanken heranwachsen und wünscht sich die Zeit anhalten zu können. Doch umso mehr Zeit, seit dem letzten Besuch in seinem Palast, vergangen war, desto mehr fing er an, an die erwachsene Rin zu denken. Jene Rin, die sich ihm vor über acht Monaten hingegeben hatte und ihm bald sein erstes Kind gebären würde.

Und alles könnte so schön seien, wäre sie ein Dämon. Es lies sich nicht leugnen, doch dass hatte Sesshoumaru erst jetzt erkannt, dass zwischen ihnen schon in den letzten zwei Jahren mehr war als zuvor. Unbewusst hatte er unterdrückt was alles zwischen ihnen gewesen war, vor eben jener Nacht.

Meistens waren es nur kleine und für die meisten, unbedeutende Worte und Berührungen aber für Rin waren es wohl immer kleine Keime der Hoffnung, dass ihr Wunsch von ihm geliebt zu werden doch noch in Erfüllung geht, und für ihn...

Für ihn waren es jene Art von Liebkosungen die selbst der Körper und die Seele eines mächtigen Youkais, wie er einer war, manchmal brauchte. Und er hätte sie von niemand anderem gewollt, als von Rin.

Und doch durften sie nicht sein seien. Und warum nicht? – Natürlich, sie war eben kein Dämon. Wäre sie es, so sähe alles ganz anders aus. So hätte er sie längst zu seiner Königin gemacht und wahrscheinlich hätte sie schon mit 15 sein Kind erwartet.

Doch sie war nun einmal ein einfaches und schwaches Menschenwesen. Ein wunderschönes und begehrenswertes...aber eben doch nur ein Menschenwesen. Und zu all diesem Übel kam dann noch der kleine Hanyou den sie in kürze gebären würde. Sein Kind, sein erstes. Er seufzte. Mittlerweile hatte er Mühe gehabt nicht zu sagen dass er sich irgendwie auf das Kind freute – und das war mehr als nur schlecht – denn er durfte das Kind nicht lieben. Er durfte es weder akzeptieren noch irgendeine Art von Zuneigung für es empfinden, denn immerhin würde er es direkt nach dessen Geburt töten müssen und er hatte ja bereits an Rin gesehen, dass diese Art von Gefühlen beim töten grundsätzlich im Weg stand.

Gefühle und spezielle Bindungen wie Blutsverwandtschaft. Wie oft hatte er schon versucht seinen nervigen Halbbruder zu töten? – Klar, zuerst hatte er das bitter ernst gemeint, ihn gehasst und verachtet aber nun... – all diese Veränderungen, vor allem in Sachen ‚Gefühle’ begannen erst mit Rins auftauchen in seinem Leben. Und doch waren sie da.

Das Kind trug ebenfalls sein Blut in sich, hatte fast die gleiche Aura wie er, würde ihm vielleicht sogar vom Geruch her ähneln...

Er musste es wirklich schnell töten denn er konnte nicht sagen, wie lange er noch dazu im Stande seien würde, bevor er anfängt eine emotionale Verbindung zu dem Kind auf zu bauen.

Wo wir gerade bei emotionalen Verbindungen sind. Rin hatte diese Verbindung zu dem Kind lange aufgebaut. Und sie würde ihn hassen dafür, dass er es tötet. Und er würde sich hassen, dafür dass er sie unglücklich machte und sie dann auch noch fort jagte. Wäre nicht das Risiko, einer erneuten Schwangerschaft, so würde er sie nicht fort schicken. Er würde sie bei sich behalten, solange sie lebt.

Er würde ihr, ihr kurzes Leben, so angenehm wie möglich machen. Er würde sie oft im Palast besuchen. Er würde sie lieben und...und es war besser wenn er aufhörte zu träumen bevor das Verlangen, diese Träume Wirklichkeit werden zu lassen, zu groß wurde.

Er blickte hinaus gegen den Himmel. Wie viel Zeit er wohl noch hatte? Ob es noch lange dauern würde bis der Hanyou geboren ist? Sollte er dann nicht bei ihr seien? Ihr mit seiner Anwesenheit die Schmerzen nehmen? – Nein. Es war besser, wenn er die letzten Tage Abstand von ihr hält sowohl körperlich als auch emotional.

Also konnte er sich erneut auf den Weg machen, einen mächtigen Dämon zu töten und seinen Schmerz etwas zu lindern...
 

Bald neun lange Monate war Rin bereits guter Hoffnung. Doch nichts an oder in ihr sprach davon dass sie glücklich war und auch die Hoffnung, war lange aus ihr verschwunden.

Es herrschte nur noch Bitterkeit und Trauer in ihrer geschundenen Seele und ihrem schwachen und zerbrochenen Herzen.

Würde Sesshoumaru ihr wenigstens das Kind lassen, wenn er sie fort jagt, so könnte sie dass irgendwie überleben, und wenn es nur, des Kindes wegen war. Aber er würde ihr erst das gemeinsame Kind nehmen und sie dann in die Fremde schicken.

An einem Ort, an dem sie ihm nie wieder begegnen würde. An dem sie, nie wieder, in seine glänzenden goldenen Augen blicken kann. An einen Ort, ohne Dämonen. Nur Menschen...na ja und Inuyasha. Sie hatte nichts gegen Inuyasha, oder Kagome und sicher auch nichts gegen ihren Nachwuchs, in sofern sie welchen hatten, aber niemand konnte ihren Sesshoumaru ersetzen. Absolut niemand. Sie würde ewig einsam bleiben. Einsam und traurig.

Man würde sicher um sie werben, immerhin war sie nicht hässlich und noch recht jung. Aber...sie wollte keinen von ihnen. Weder Mensch noch Dämon. Es gab nur einen einzigen den sie liebte und das war ihr Meister Sesshoumaru.

Ganz und gar in Gedanken versunken, hatte Rin nicht einmal bemerkt dass jemand ihr Zimmer betreten hatte und sich an sie heran schlich.

Sie seufzte und wischte sich hastig die Tränen aus den Augen. Kagome und Inuyasha würden heute zu ihr kommen. Sie hatten es versprochen. Sie hatten versprochen zu kommen um ihr zu helfen. Kagome wollte sie bei der Geburt unterstützen. Rin sah eigentlich keinen Sinn darin. Immerhin würde Sesshoumaru das Kind sowieso sofort töten und SIE würde er fort schicken, dass kam dem Tod verdammt nahe – zu mindestens in Rins Augen.

Inuyasha würde noch ein letztes Mal versuchen mit Sesshoumaru zu reden. Doch Rin wusste dass es vergeblich war. Sesshoumaru hatte seine Entscheidung bereits getroffen und nichts und niemand konnte sie rückgängig machen. So war das Leben nun einmal, hart und ungerecht, zu Menschen sowie zu Dämonen.

Jaken hatte, seit Sesshoumarus Abreise, über allen Büchern in der Bibliothek gegrübelt, in der Hoffnung er würde etwas finden was dem Kind und Rin erlaubt zu Leben und im Palast, an Sesshoumarus Seite, zu bleiben. Doch leider vergeblich. Er hatte nichts finden können. Doch Rin hatte sich auch keine Hoffnungen gemacht, denn sie selbst hatte, bereits vor Jahren, schon nach einer Möglichkeit gesucht gehabt eine Dämonin zu werden, oder irgendwie anders, dass Recht zu bekommen an Sesshoumarus Seite zu seien. Und sie hatte damals auch nichts gefunden.

Dämona hatte verzweifelt geschworen gehabt ihr Leben für das Kind zu Opfern und dann hatte sie versucht einen Plan aus zu tüfteln, wie sie Rin aus dem Palast bekommen konnte, bevor Sesshoumaru zurück kam und ohne das es eine der Wachen merkte, denen es verboten war Rin den Palast verlassen zu lassen. Doch Rin wollte ja gar nicht weg. Sie würde ihr Schicksal hinnehmen, solange es Sesshoumaru glücklich machte, würde sie damit leben.

Doch was heißt schon leben? Leben würde sie wohl nicht mehr lange, wenn Sesshoumaru erst einmal kein Teil mehr ihres Lebens war. Doch bis es soweit war, würde sie weiter leben. Hier in seinem Palast und warten bis er tat was er geschworen hatte.

Sie vernahm plötzlich das knarren einer der Dielen im Holzboden. Und den leisen Atem von Jemandem. Abrupt fuhr sie herum. Doch kaum hatte sie sich zu ihrem Gegenüber umgedreht hatte sie bereits ein Schwert an der Kehle.

„Tanokasu?“ fragte sie entsetz. Er war einer der Wachen die Sesshoumaru damit beauftragt hatte, sie innerhalb des Palastes zu halten. Rin hatte immer gebührenden Respekt vor diesem Dämon gehabt, denn er war ein eiskalter und blutrünstiger Killer. Einer von Sesshoumarus besten Kriegern, aber wenn Sesshoumaru ihm den Auftrag gab eine bestimmte Person zu töten dann tötete er nicht nur diese, sondern auch alles was ihm auf den Weg zu jener Person und dann wieder zurück in den Palast, begegnete. Und dabei machte er keinen Unterschied zwischen Mensch, Tier oder Dämon.

Der Angesprochene grinste höhnisch und sein Schwert näherte sich erneut Rins Hals, welche natürlich sofort einen Schritt zurück gewichen war. „Du warst mir schon immer ein Dorn im Auge, Mensch.“ Er ging weitere Schritte auf Rin zu, so lange, bis sie an der Wand stand und er die Spitze des Schwertes an die Dünne und empfindliche Haut ihres Halses halten konnte. „Ich habe euch gehasst, seit der Lord euch hierher gebracht hat. Ich wollte euch töten seit ich euch das erste Mal an seiner Seite sah.“ knurrte er.

Rin drückte ihren Körper gegen die Dünne Wand ihres Zimmers und wagte kaum zu atmen, da die spitze seines Schwertes ihrer Kehle furchtbar nahe war. Sie hatte gewusst das Tanokasu sie hasste. Seine blicke verrieten es. Er hatte nur eben gelernt, ihr aus dem Weg zu gehen und seinen Unmut zu verbergen wenn der Lord im Palast war. Rin hatte immer gewusst, dass es eines Tages mit ihm so weit kommen würde. Doch hatte sie gehofft, dass an jenem Tag ihr geliebter Meister hier war um sie zu schützen, oder sie wenigstens im Stande war sich zu wehren. Aber ihr Körper gestattet ihr im Moment keine Kämpfe und Sesshoumaru war sicher noch Meilen von ihr entfernt.

Tanokasu lies die Spitze seines Schwertes gemächlich Rins Körper herunter fahren, erst über ihr Brustbein, dann über die Brust selbst, bis er schließlich an ihrem geschwollenen Bäuchlein angekommen war. „Ich wusste das ihr dem Meister nur Ärger und Schande machen würdest, Hexe.“ Die Hand von Tanokasu, mit welcher er das Schwert hielt, verkrampfte sich so sehr das sie zu zittern begann. „Ihr habt ihn verzaubert. Ihr habt dafür gesorgt dass er euch schwängert und ihn dann so sehr geschwächt dass er nicht einmal in der Lage ist euch zu töten, obwohl es seine Pflicht wäre.“ Seine hasserfüllten Augen begann sich blutrot zu färben, eben wie die Sesshoumarus, wenn er sehr wütend war und in Rage geriet.

Noch immer drückte sich Rin schweigend gegen die Wand. Sollte das also ihr ende seien? Sollte es so enden? Getötet von irgendeinem Dämon und Sesshoumaru ist nicht einmal in der nähe? Aber sie wollte doch in seinen Armen sterben. Wollte ihm noch sagen wie sehr sie ihn liebte. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Gerne hätte sie diesen ahnungslosen Dämon erklärt dass sie keine Hexe war, ihren Meister nicht verzaubert hatte, sondern dass er das aus eigenem freien Willen getan hatte, doch dass hätte Tanokasu nicht verstanden. Außerdem hätte sie damit Sesshoumarus Ruf geschadet, noch mehr Schande über ihn gebracht, als sie es sowieso schon getan hatte. Und das wollte sie nicht. Also würde sie diesem verhassten Dämon in die Augen sehen, wenn sie starb.

„Ich werde tun wozu der Meister nicht fähig war, weil ihr ihn verzaubert habt, dann hat all das ein Ende und niemand wird von diesem etwas erfahren, welches ihr in euch tragt.“ Er holte aus „Das ist dein Ende, Mensch.“. Er wollte ihr das Schwert anscheinend direkt durch den Bauch rammen. Er würde das Kind töten und Rin.

Rin kniff die Augen zusammen. ‚Sesshoumaru’ dachte sie noch bevor...
 

Inuyasha hatte lässig die Arme hinter dem Kopf verschränkt während er neben Kagome her ging. Sie waren bereits am Tor zu Sesshoumarus Palast angekommen.

„Denkst du nicht wir hätten den Welpen mitnehmen sollen? Immerhin wird heute sein Neffe geboren...oder seine Nichte.“ Fragte er nach.

Kagome hob genervt die brauen „Er ist kein Welpe. Okay? Er ist unser Sohn. Und er ist erst zwei. Er würde sowieso nicht verstehen was hier passiert, mal abgesehen davon, was hätte er denn davon, dass Kind zu sehen, wenn dein Bruder es sowieso kurz darauf tötet, hm?“. Nein, Kagome wollte ihrem Sohn diesen Anblick ersparen. Er sah schon viel zu oft wie Dämonen und Menschen sich gegenseitig Töten.

„AHHHHHHHHH!“

Kagome und Inuyasha sahen erschrocken auf. „Das war doch Rin.“ Erkannten sie beide entsetzt und stürmten sofort in den Palast.

Wie von der Tarantel gestochen platzten sie hinein und folgten dem aufgeschreckten Jaken und der hysterischen Dämona nach oben in Rins Zimmer.

Inuyasha schnüffelte „Es ist riecht nach Blut.“ Erkannte er.

„Oh mein Gott...“ Kagome beschleunigte ihren Schritt. Hoffentlich war Rin nichts geschehen. Hoffentlich hatte sie nur eine Spinne oder so etwas gesehen. Oder einen Alptraum gehabt.

Direkt vor Rins Zimmer machte die kleine Gruppe halt und sah die riesige Blutlache auf dem Boden. ‚Aber das ist doch...’ Inuyasha hatten den Geruch des Blutes endlich erkannt und wusste nicht ob er jetzt erleichtert oder doch eher besorgt seien sollte.

Mit aufgerissenen Augen starrten alle in den Raum. Irgendwo am Ende des Raumes, lag ein regungsloser Körper in einer riesigen dunkelroten Blutlache. Nicht weit daneben waren zwei weitere Personen aus zu machen.

Sesshoumaru kniete mit schmerzverzehrter Miene auf dem Boden und hielt sich eine blutende Wunde in der Magengegend. Rin hockte neben ihm auf dem Boden, zwar Leichenblass aber völlig gesund.

„Meister Sesshoumaru.“ Kreischte Jaken aufgewühlt und ging sofort zu seinem Herrn.

„Rin...“ begann Sesshoumaru schwach „Bist du in Ordnung?“. Er wusste nicht genau was passiert war. Er wusste nur, er hatte plötzlich das Gefühl gehabt, dass es besser war zurück in den Palast zu gehen. Und umso näher er dem Palast gekommen war, desto mehr hatte er das Gefühl gehabt dass er sich besser beeilen sollte. Am ende war er gerannt, gerannt so schnell er nur konnte. Er wusste nicht woher er es wusste, aber eines war sicher: Rin war in Gefahr.

Sie nickte schwach, dann bemerkte sie dass er das nicht sehen konnte. „Natürlich. Ich bin okay. Aber was ist mit dir?“ fragte sie besorgt. Aus seiner Wunde tropfte Blut. Das Schwert hatte sicher nur knapp eines seiner Organe verfehlt. Warum war er auch so dumm gewesen und hatte sich vor sie gestellt? Er hätte sie doch sterben lassen können. Dann wäre alles viel einfacher gewesen. Doch stattdessen hatte er sie im letzten Moment beiseite geschubst und dadurch selbst das Schwert abbekommen. Und das alles nur, um ihr jämmerliches Leben zu retten.

Er versuchte sich zu erheben „Es ist nichts. Nur ein Kratzer.“ Winkte er ab. Er wollte natürlich wieder den Starken spielen, nicht zuletzt, weil Inuyasha mit hier war. Denn eigentlich, schmerzte seine Wunde höllisch und der Blutverlust machte ihn ebenso zu schaffen. Ihm war schwindlig und er hatte das Gefühl jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren. Aber das Wichtigste war, dass es Rin gut ging und das sie wohlauf war.

Sesshoumaru versuchte sich an der Wand zu stützen. Sich irgendwie hoch zu ziehen. Doch schnell bemerkte er, dass das nicht halb so einfach war wie er dachte. Denn ein stechender Schmerz lies ihn sofort zusammenfahren und wieder zu Boden sinken.

Kagome seufzte „Okay. Wir sollten seine Wunden versorgen...“ sie grübelte kurz „Jaken? Hohl mir ein paar Kräuter aus Rins Garten.“

„Aber...“ wollte Jaken wiedersprechen. Immerhin hatte ihm dieses wertlose Menschenweib gar nichts zu sagen.

„Tu was sie sagt!“ forderte Rin jedoch aufgebracht. Sie war den Tränen nahe. Ihr Herz klopfte wie wild gegen ihre Brust und die Angst in ihr, wuchs ihn zu verlieren. „Sesshoumaru...“ flüsterte sie ängstlich und ergriff seine Hand.

Erst jetzt bemerkte er dass sie zitterte. „Hab keine Angst, Rin. Ich werde schon wieder.“ Versuchte er sie zu beruhigen und drückte kurz ihre Hand.

„Em...“ Kagome sah sich besorgt um „Inuyasha, er muss sich hinlegen. Bring ihn ins Bett!“ forderte sie.

„Kommt nicht in Frage. Ich brauche deine Hilfe nicht.“ wehrte Sesshoumaru ab und wollte sich erneut erheben. Und wieder gaben seine Beine nach. Dieses mal war sein Ziel allerdings nicht der Boden sondern der stützende Arm von Inuyasha der ihn gerade noch so halten konnte.

„Sei nicht immer so stur. Du kannst dich sowieso nicht bewegen. Und ich bezweifle, dass du die ganze Zeit hier liegen bleiben willst.“ Inuyasha stützte seinen Bruder und half ihm bis zu Rins Bett wo er ihn langsam fallen lies. „Und jetzt bleib liegen oder ich prügle so lange auf dich ein bis du bewusstlos bist.“ Inuyasha stemmte die Hände in die Hüften.

Sesshoumaru war viel zu schwach um sich zu wehren. „Rin...“ seufzte er und streckte seine Hand nach ihr aus. Schweigend kam sie zu ihm. Kniete sich aufs Bett, nahm seine Hand und drückte sie ganz fest an ihre Wange.

„Ich bin hier. Ich verlasse dich nicht.“ Versprach sie.

Kagome seufzte erneut „Inuyasha komm, wir helfen die Kräuter zu holen.“ Forderte sie und zog Inuyasha mit sich. Dämona folgte ihnen.

Rin blieb bei ihrem Sesshoumaru. Sie versuchte tapfer zu wirken. Doch sie konnte nicht verhindern dass eine kleine Träne über ihre Wangen kullerte. „Möchtest du mal etwas schönes fühlen?“ fragte sie schließlich und lächelte Sesshoumaru aufheiternd zu, welcher gerne über ihre Wange gestrichen und die Träne beseitigt hätte, aber er war zu schwach seinen Arm zu bewegen.

Er reagierte auch nicht auf ihre Frage. Er blickte sie nur fragend an. Rins Lächeln wurde breiter, sie ergriff Sesshoumarus Hand und legte sie auf ihren Bauch, wo das Baby gerade tritt. „Kannst du das spüren?“ fragte sie, und erneut sammelten sich Tränen in ihren Augen.

„Rin...“ seufzte Sesshoumaru. Er hatte jetzt wirklich nicht die Kraft sich mit ihr über das Baby zu unterhalten. Die Entscheidung war schon so schwer genug. „Ich möchte bitte schlafen.“ Erklärte er. Hoffte damit von dem Thema ab zu lenken. Sie nickte und nahm die Hand von ihrem Bauch. Stattdessen legte sie sich neben ihn. Lehnte ihren Kopf an seinen und wartet mit ihm zusammen auf Kagome, die seine Wunden versorgen würde..
 

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An dieser Stelle, danke für die vielen lieben Kommis und Sorry, weil ihr so lange warten musstet.

Von Vätern und Schicksalen...

Sesshoumaru stand im Palastgarten unter der großen Weide. Er hatte früher immer gerne von seinem Balkon aus beobachtet wie Rin unter dieser Weide trainierte. Die Weide war schon Jahrhunderte alt. Sie war sterblich wie die blaue Rose in Sesshoumarus Garten, die nach wie vor nicht verblüht war, und doch war sie schon über 800 Jahre alt. Sie stand bereits, bevor Sesshoumaru geboren wurde.

Rin hatte diesen Baum immer besonders gemocht, sie hatte gemeint, er täte etwas magisches und mächtiges ausstrahlen. Sie meinte, er würde ihr immer Mut, Hoffnung und Kraft geben, wenn sie es brauchte.

‚Mut, Hoffnung und Kraft...’ dachte Sesshoumaru seufzend. Ja, genau das war es, was er jetzt brauchte. Doch er fühlte nichts in Gegenwart des Baumes, nichts außer dem Wind der durch dessen Zweige wehte.

Wahrscheinlich lag es daran, dass Rin ein Mensch war. Sie nahm solche einfachen Dinge, wie das wehen des Windes, ganz anders wahr als ein mächtiger Youkai wie er.

Er blickte auf, er konnte direkt zu Rins Balkon sehen. Alle Fenster und Türen waren verschlossen und mit Laken verdeckt worden. Schwaches Kerzenlicht schien durch die Laken hindurch.

Er seufzte erneut, dort oben war sie, in dem dunklen Zimmer, gemeinsam mit Inuyashas Menschenweib Kagome und Dämona. Der Tag von Rins Niederkunft war gekommen. Sie lag jetzt schon eine Weile in höllischen Wehenschmerzen. Ihre Schreie waren im ganzen Palast zu hören gewesen. Er hatte es nicht mehr ertragen können und war deswegen in den Garten geflüchtet.

Nun stand er hier, hier unter Rins Lieblingsbaum. Er stand hier, hörte die Vögel zwitschern und den Wind rauschen. Alles Bedeutungslose Dinge. Und dennoch waren sie den Menschen wichtig. Rin hatte sich immer an diesem bedeutungslosen Zeug erfreut.

Doch all dies war wertlos für ihn, jetzt, mehr noch als jemals zuvor. Den mit Rins Niederkunft kamen auch einige unliebsame Aufgaben auf ihn zu. Zuerst musste er das Kind töten, sein eigenes Kind und schließlich, und das war für ihn schlimmer als das erste, musste er Rin fort schicken.

Nichts täte er lieber, als sie bei sich zu behalten. Doch das war nicht möglich gewesen. Nicht wenn er seinen guten Ruf als Daiyoukai des Westens nicht verlieren wollte.

„Sesshoumaru.“

Der angesprochene fuhr herum. Sein jämmerlicher Hanyou Halbbruder stand vor ihm. Wahrscheinlich hatte auch er Rins Schmerzschreie nicht mehr ertragen können.

„Was willst du?“ erkundigte sich Sesshoumaru schließlich kühl. Eigentlich hatte er alleine seien wollen. Doch Inuyasha würde sowieso nicht mit sich reden lassen, und Sesshoumaru war einfach noch zu schwach für einen Kampf mit ihm. Seine Wunde war zwar schon fast ganz verheilt, aber eben nur fast. Als er vor zwei Tagen ein wenig trainieren wollte, er hatte geglaubt das ihm die eine Woche Bettruhe sehr geschadet hatte, war die Wunde wieder aufgerissen und Kagome hatte ihn ermahnt es nicht noch einmal darauf ankommen zu lassen, es sei den er verspüre den Wunsch zu sterben.

Beinahe hätte er geantwortet dass er gerne sterben würde. Wenn er stirbt, bevor Rin das Kind auf die Welt bringt, dann würde er all diesen Unangenehmen Dingen aus dem Weg gehen können.

Inuyasha zuckte die Schultern „Nur mal schauen ob alles klar ist, du wirst ja immerhin Vater.“ Erklärte er und musterte seinen Bruder argwöhnisch. Sesshoumaru konnte ihm erzählen was er wollte, seine Haltung zeigte mehr als nur deutlich dass sein Innerstes ihn anflehte das Kind nicht zu töten und Rin bei sich zu lassen. Schade nur das sein Bruder so verdammt stolz und stur war.

„Das tut nichts zur Sache. Das Kind bedeutet mir nichts.“ Kam es deutlich aus Sesshoumaru, doch er war sich nicht sicher ob er nicht eher sich selbst, als Inuyasha, davon überzeugen wollte.

Inuyasha brummte genervt, ging an Sesshoumaru vorbei und lies sich schließlich lässig auf der Wiese nieder. „Sesshoumaru...“ begann er schließlich „reden wir jetzt mal Klartext.“ Forderte er.

Sesshoumaru sahen ihn stirnrunzelnd an.

Inuyasha verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte sich mit seinem Rücken an den dicken Stamm der Weide. „Was genau, versprichst du dir davon, dass Kind zu Töten und Rin fort zu schicken?“ fragte er offen.

Sesshoumaru seufzte bitter und lies sich schließlich neben seinem Bruder auf die Wiese sinken „Ich verspreche mir davon, mir eine menge Ärger, Sorgen und Schmerz zu ersparen.“ Antwortete er schließlich.

„Hm...“ Inuyasha grübelte einen Moment „Ist das wirklich alles?“ fragte er dann. Es konnte seinem verteufelten Bruder doch nicht wirklich einzig und allein um seinen Ruf gehen. Es gab sicher Mittel und Wege diesen, trotz Rin und des Kindes, wieder gerade zu biegen. Das Volk im westlichen Reich, war ihm sowieso nie wohlgesonnen sie hatten alle Respekt (Angst) vor ihm, aber mögen tat ihn hier sowieso keiner. Ja und Kämpfen tat er doch ganz gern. Wieso also dieses ganze Theater?

Inuyasha wusste nicht das er die Antwort seines Bruders in die völlig falsche Richtung gedeutet hatte. Zum Teil ging es sicher auch um Sesshoumarus Ruf und sein Ansehen aber die eigentliche Sorge galt dem Leben von Rin und auch, wenn auch nur ein ganz kleinwenig, dem gemeinsamen Kind.

Sesshoumaru entgegnete nichts. In seinem Kopf war im Moment einfach kein Platz dafür Inuyasha zu erklären was ein Daiyoukai alles für Pflichten hatte und was geschehen würde, wenn sein Ruf ruiniert würde.

Inuyasha richtete sich wieder etwas auf. Er seufzte auf, lächelte aber dabei „Ja, ja. Der Apfel fällt halt doch nicht all zu weit vom Stamm.“ Sagte er und ein hauch Bitterkeit war deutlich in seiner Stimme zu vernehmen.

Sesshoumaru blickte ihn fragen an „Wovon redest du?“ fragte er und irritierte Inuyasha sichtlich, denn eigentlich war ja klar, worauf er hinaus wollte.

„Ich spreche davon, dass sich unser Vater in eine Menschenfrau, meine Mutter, verliebt hat. Genauso...habe ich mich erst in Kikyo und schließlich in Kagome verliebt. Beides Menschen...bis ich sie getroffen habe...wollte ich immer ein richtiger Dämon seien und dann...“ er blickte Sesshoumaru durchdringend an „Und du bist nicht anders als Vater und Ich.“ Erklärte er dann deutlich.

Sesshoumaru sprang wütend auf „Ich verbitte mir das. Ich werde niemals so seien wie unser schwacher Vater.“ Knurrte er aufgebracht. Er würde es nie zugeben, aber er hatte seinen Vater geliebt, auch wenn er es nie hatte zeigen können und dürfte, aber er hatte ihn gleichzeitig auch immer dafür gehasst, dass er sich in eine Menschenfrau verliebt und mit ihr ein Kind gezeugt hatte, nicht zuletzt, weil er am Ende für eben jene Beiden gestorben war und ihn einfach zurück gelassen hatte. Zurückgelassen mit all diesen verhassten Aufgaben und Verpflichtungen. Nicht zuletzt, war es eben jene, die Sesshoumaru nun in diese missliche Lage gebracht hatten.

Inuyasha lehnte sich wieder zurück, er lächelt matt. „Zu spät.“ Brachte er hervor.

„Was?“ fragte Sesshoumaru entsetzt. Wie konnte Inuyasha, ausgerechnet jener, der seinen Vater nie kennen gelernt hatte, es wagen zu behaupten das Sesshoumaru ihm ähnlich war?

Innerlich tobte Sesshoumaru vor Wut. Er war froh wenn die ganze Sache hier erledigt war und sein nerviger Halbbruder endlich wieder seine Wege gehen würde und er sollte besser hoffen ihm nie wieder unter die Augen zu kommen denn auf einmal verspürte Sesshoumaru große Lust seinem Bruder mal zu zeigen wer hier der Stärkere war. Und vor allem, wer von ihnen beiden, den Vater besser kannte. Doch da sein Gesundheitszustand einen Kampf derzeit nicht erlaubte, beschloss er dies auf ein andermal zu verschieben.

Inuyasha grinsen wurde breiter „Sesshoumaru, denk doch mal über deine jetzige Situation nach!“ forderte er ernst „Du hast dich in eine Menschenfrau verliebt, wie Vater und, auch wenn du das noch so leugnest, du würdest für sie sterben, genauso wie unser Vater es für meine Mutter getan hat und wie ich es für Kagome tun würde.“

Sesshoumaru sprang auf „Du hast doch keine Ahnung.“ Fauchte er wütend „Ich habe überhaupt kein Interesse an Rin. Sie ist einfach nur irgendein Menschenweib an der ich meine männlichen Bedürfnisse ausgelassen habe, nicht mehr und nicht weniger. Sie ist mir völlig gleich, den Teufel würde ich tun, von wegen, für sie sterben.“ Sesshoumaru kehrte Inuyasha hastig den Rücken, denn ein Blick in seine Augen hätte verraten das kein einziges seiner Worte nur in geringster Weise der Wahrheit entsprach.

„Ha.“ Inuyasha lachte spöttisch auf „Du hast sie schon beschützt, und dein Leben für sie riskiert, als sie noch ein kleines unschuldiges Kind war und du in ihr nicht mehr gesehen hast als eine Art kleine Schwester und du willst behaupten, jetzt wo sie erwachsen ist und nur so ganz nebenbei bemerkt, gerade dein Kind gebärt, willst du mir ernsthaft glauben machen, dass sie dir gleich ist? Und das du keinen Finger krümmen würdest, wenn ich jetzt versuchen würde sie zu töten?“ erneut lachte er kurz spöttisch „Und dann wäre ja noch deine Heldentat von neulich, bei der du beinahe selbst drauf gegangen wärst, und da soll ich dir ernstlich glauben, dass dir Rin nichts bedeutet? Das ich nicht lache.“ Inuyasha hatte seinen Bruder voll durchschaut.

Sesshoumaru drehte sich knurrend wieder zu seinem nervigen Bruder rum. „Na schön, nehmen wir an du hast recht, was ich nicht gesagt habe, was würde das ändern?“ fragte er schließlich genervt.

„Ne Menge.“ Gab Inuyasha an „Wenn du sie liebst, so wie unser Vater meine Mutter geliebt hat und so wie ich Kagome liebe, dann kannst du sie nicht fortschicken. Du würdest drauf gehen ohne sie. Und deswegen wirst du auch das Kind am leben lassen, weil du Rin sonst verletzen würdest, und du kannst sie nicht leiden sehen, hab ich recht?“ Er verschränkte nun die Arme vor der Brust und beobachtete die Reaktion seines Bruders.

Sesshoumaru atmete tief durch. Entgegnete aber nichts. Stattdessen machte er sich auf den Weg, in den Palast zurück zu kehren.

„Sesshoumaru. Warte gefälligst, ich bin noch nicht fertig mit dir!“ rief Inuyasha seinem Bruder nach, packte ihm am Arm und hielt ihn mit einem festen Griff davon ab zu gehen.

„Lass mich los!“ forderte Sesshoumaru wütend. Er musste gehen, weg. Weit weg von seinem nervigen Bruder. Und zwar schnell. Möglichst bevor er ihn umstimmen konnte und bei allen Göttern, er hatte es fast geschafft. Jeder Versuch sich los zu reißen misslang. „Was noch?!“ fragte Sesshoumaru schließlich, als er erkannte, Inuyasha heute irgendwie Kräftemäßig nicht gewachsen zu seien.

„Ich glaube. Das, dass alles hier dein Schicksal ist. Das...unser Vater von Anfang an wusste was passieren würde.“ Er wartet kurz. Sesshoumaru fuhr herum und blickte ihn ungläubig an. „Ich bin ein Halbdämon. Ich bin Schwächer als du.“ Er seufzte kurz, dieses Zugeständnis hatte er nicht gerne gemacht „Um die Menschen beschützen zu können die mir wichtig sind, allen voran meine Frau und meinen Sohn...habe ich Tessaiga erhalten.“ Er holte kurz Luft und fuhr dann fort „Du bist stark und mächtig. Du brauchst kein Super Schwert um Jene zu beschützen die du liebst. Und doch...hast du...ebenso wie Vater...auch noch andere Pflichten zu erfüllen...und ebenso wie er, könntest du einmal nicht da seien, wenn der Mensch den du am meisten liebst, angegriffen wird, so wie es am Tag meiner Geburt bei Vater war und deswegen besitzt du Tensaiga, welches die Toten zurück holen kann. Du hast es aus demselben Grund erhalten, wie ich Tessaiga, um jene zu beschützen, die wir lieben. Und ich bin sicher das Vater wusste, dass wir beide, am ende unsere dämonischen Herzen an eine Menschenfrau verschenken würden.“.

Sesshoumaru seufzte nur kopfschüttelnd. Inuyashas Theorie in allen ehren, auf so etwas musste man erst einmal kommen, aber Sesshoumaru blieb dabei, dass Inuyasha das Schwert nur erhalten hatte, weil ihr Vater ihn lieber mochte. Was nicht zuletzt, nach Sesshoumarus Meinung daran gelegen hatte dass er Inuyashas Mutter wirklich geliebt hatte, mit Sesshoumarus Mutter jedoch, hatte er sich nur vereinigt damit ein vollwertiger Dämon den Westen regieren konnte, weil ein kleiner Halbdämon einfach keine Chance gehabt hätte. Wieder ein Punkt der dafür sprach, das Baby zu töten.

„Sesshoumaru.“ Inuyasha klang schon fast flehend. „Bitte töte das Kind nicht. Du würdest es bereuen.“.

Erneut erwidere Sesshoumaru nichts. Er kehrte in den Palast zurück. Inuyasha trottete, betrübt seufzend, hinter ihm her.

Innerlich kämpfte Sesshoumaru mit sich selbst. Konnte er dass wirklich tun, sein eigen Fleisch und Blut töten? Gut, es war ein kleiner Halbdämon. Aber wer sagte, dass er dieses Kind auf den Thron des Westens setzen musste? Es gab auch einige andere Möglichkeiten, so könnte er, wenn auch wiederwillig, einer Paarung mit einer Dämonin zustimmen, sodass sie ein Kind bekommen würde, welches ein Vollwertiger Dämon war und auf dem Thron gesetzt werden konnte.

Er würde dieses Kind der Mutter nehmen und von Rin großziehen lassen. Sie würde sicher anfangs nicht begeistert seien von der Idee. Wahrscheinlich würde sie eine Weile weinen und ihn dafür auch einige Tage lang hassen und verfluchen aber er würde ihr klar machen dass das Kind nur überleben und sie nur bei ihm bleiben könne, wenn er eben jenes Tat.

Während er bereits grübelte, welche Dämonin wohl am ehesten dafür in Frage käme, er verfluchte Naraku dafür dass Kagura bereits nicht mehr unter ihnen weilte, ertönte plötzlich ein lautes Baby Geplärre.

„Ein Schreihals.“ Grinste Inuyasha „Genau wie du.“

Sesshoumaru verpasst ihm nur eine, spaßig gemeinte, Kopfnuss. Er schmunzelte sogar ein wenig dabei. Doch dann wurde sein Gesicht wieder ernst. „Inuyasha?“ fragte er plötzlich.

Der Angesprochene sah zu ihm auf „Hm?“ fragte er Interessiert.

Sesshoumaru blickte die Treppen hoch, in Richtung Rins Zimmer. Er seufzte, dann wendete er seinen Blick wieder auf Inuyasha „War es schwer? Als Halbdämon zu leben?“

Inuyasha hob die Brauen „Willst du eine ehrliche Antwort?“ fragte er und sein Bruder nickte. „Ja.“ Gab er dann zu „Es war schwer...und doch...ich bereue nichts. Immerhin...hat mich das nur stärker gemacht.“ Er wirkte jetzt etwas bedrückt „Ich bin nur so stark, weil ich allen die mich ausgelacht haben, beweisen wollte, dass ich es besser kann als sie und weil ich wollte das sie es hinterher bereuen, schlecht über mich gedacht und geredet zu haben.“ Erklärte er und setzte ein schweres seufzen nach.

„Hm.“ Kam es nur aus Sesshoumaru. Immerhin war hier die Rede von seinem Eigen Fleisch und Blut, das Kind wäre auch so schon stark. Er würde sich sicher keine großen Sorgen machen müssen, nicht zuletzt weil sein Kind, im Gegensatz zu Inuyasha, einen Vater hatte der es Beschützen würde und der jeden Töten würde der irgendetwas schlechtes über es sagte.

Sesshoumaru wurde jäh aus seinem Gedanken gerissen, als er leise Schritte vernahm die von Oben kamen. Es war Dämona. Die ein äußerst bedrücktes Gesicht machte.

Inuyasha biss sich auf die Unterlippe. Dieser Gesichtsausdruck konnte nichts Gutes bedeuten. Hoffentlich war dem Kind bei der Geburt nichts zugestoßen, nicht jetzt, wo Sesshoumaru sich gerade für das Kind zu entscheiden schien.

Dämona kniete, bitter seufzend, vor ihrem Herrn nieder. „Mein Meister...“ begann sie und in eben jenem Moment war Jaken neben sie getreten der sich irgendwo im Schloss verkrochen hatte, weil er nicht mit ansehen wollte wie Sesshoumaru sein eigenes Kind tötet. „Ihr habt...“ fuhr Dämona leicht zögerlich fort und blickte ängstlich zu ihm auf „Es ist...“ sie schluckte bitter „Es ist ein kleines Mädchen.“.

Inuyasha zuckte bei dem Wort „Mädchen“ leicht zusammen. Ein Mädchen? Das war nicht gut. Das Schlimmste ahnend blickte er zu seinem Bruder auf, dessen Gesichtsausdruck er nicht zu deuten vermochte.

„Ein Mädchen?!“ Plusterte sich Jaken entsetzt auf „Das ist ja die Höhe, nur ein Mädchen...was für eine Schande das...“ Jaken konnte seinen Unmut nicht in Worte zu fassen.

Doch mehr brauchte er auch nicht zu sagen denn Sesshoumaru hob seine Hand und gebart ihm damit zu schweigen. „Rin?“ fragte er schließlich. Aus dem Tonfall seiner Stimme war ebenfalls nichts heraus zu hören. Es war, als hätte er im Augenblick jedes Gefühl ausgeschalten.

Dämonas Blick wurde traurig, sie seufzte schwer „Herr...“ begann sie vorsichtig und mied es plötzlich ihrem Meister in die Augen zu sehen „Rin ist...“ sie machte kurz Pause, nur um einmal kräftig Luft zu holen doch da war Sesshoumaru bereits an ihr Vorbei nach oben gestürmt. Inuyasha und Jaken folgten ihm. Dämona blieb unten zurück...
 

„Rin?!“ die Tür zu Rins Zimmer wurde schlagartig aufgerissen. Sesshoumarus Augen brauchten einen Moment um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, welche noch immer in dem Zimmer herrschte.

Nach kurzer Zeit konnte er wieder Richtig sehen. Kagome saß nahe Rins Bett und trat hastig einen Schritt beiseite als sie Sesshoumaru erkannte.

„Sesshoumaru-sama...“ ertönte Rins schwache Stimme.

Sesshoumaru konnte nicht anders als erleichtert auf zu seufzen. Er trat näher an Rin und als er an ihrem Bett angekommen war, erkannte er, was Dämona zu diesem bitteren Gesichtsausdruck veranlasst hatte.

Rins Gesicht war Kreidebleich. Nur auf ihren Wangen lag ein dicker Rotschimmer. Ihr Gesicht triefte gerade zu vor Schweiß. Ihr Atmen war unregelmäßig und schwer. Gerne hätte Sesshoumaru geglaubt, es läge einfach nur an der anstrengenden Geburt, aber irgendwie hatte er ein ungutes, fast beängstigendes Gefühl. Sofort wendete er sich Kagome zu.

„Sie hat...sehr hohes Fieber...womöglich...war ihr Körper einfach...zu Schwach für die anstrengende Geburt...sie...“ versuche Kagome zu erklären. Doch sie war kein Arzt. Es gab tausende von Möglichkeiten warum Rin plötzlich ein so hohes Fieber bekommen hatte und Kagome kannte nicht einmal die Hälfte. „Ich werde Inuyasha einige Kräuter besorgen lassen und...ich werde alles tun was ich kann...um ihr Fieber zu senken nur...versprechen kann ich leider nichts.“ Gab sie dann zu.

Inuyasha fürchtet das Sesshoumaru Kagome jeden Moment an die Kehle springen würde. Doch nichts dergleichen geschah.

Sesshoumaru lies sich auf die Knie sinken und griff nach Rins Hand, sie war kochend heiß und schweißnass, dennoch drückte er seine Lippen darauf.

„Tut mir leid...“ brachte Rin schwach hervor „dass es nur ein kleines Mädchen geworden ist.“. Ihre Stimme war nur ein Hauch. Sesshoumaru hatte mühe sie richtig zu verstehen.

Kagome gab Inuyasha ein Zeichen und die beiden zerrten Jaken mit nach draußen, um den beiden einen Moment unter sich zu geben...
 

„Denkst du...sie schafft es?“ fragte Inuyasha besorgt nach. Er und Kagome standen vor Rins Zimmer.

Kagome zuckte betrübt mit den Schultern „Wenn das Fieber nicht innerhalb von 48 stunden sinkt...dann wird sie sterben.“ Erklärte sie.

„Das wäre ein herber Schlag für Sesshoumaru.“ Erkannte Inuyasha.

„Aber hat er nicht Tensaiga? Kann er Rin damit nicht wieder zurück holen?“ fragte sie hoffnungsvoll.

„Nein kann er nicht.“ Entfuhr es Jaken „Tensaiga kann einen Menschen nur ein einziges Mal wieder zum Leben erwecken und Rin wurde bereits einmal von Tensaiga erweckt. Und ein weiteres mal von Sesshoumarus Mutter, mit Hilfe einer anderen Macht. Es gibt absolut keinen Weg mehr, Rin erneut vor dem Tode zu bewahren.“ Er schluckte „Wenn sie jetzt stirbt...dann kehrt sie nie mehr zurück.“.

Jaken wurde schwer ums Herz. Sein Meister würde umkommen wenn er Rin verliert. Er würde durchdrehen, schwachsinnig werden und am Ende womöglich den Freitod wählen.

Inuyasha und Kagome senkten betrübt die Köpfe.

„Sesshoumaru-sama, nicht!“ hörten sie Rin plötzlich Rufen, in soweit ihr das noch möglich war.

Sofort stürmten die drei nach drinnen.

Sesshoumaru hatte sich vor die Wiege gestellt in welcher seine namenlose Tochter zufrieden vor sich hin gluckste. Sie war dem Anschein nach völlig gesund. Sie sah auch gar nicht wirklich aus wie ein Halbdämon. Sie hatte langes silbernes Haar. Sie hatte sowohl Sesshoumarus Ohren, als auch sein mondförmiges Zeichen auf der Stirn und sie besaß ebenfalls diesen buschigen Schwanz, wenn bei ihr auch alles noch recht klein und zierlich wirkte.

Ein Mensch, der den Geruch von Dämonen, Menschen und Halbdämonen nicht unterschieden konnte, würde nie bemerken dass sie kein vollwertiger Dämon war.

Doch so niedlich und unschuldig das kleine Wesen in der Wiege auch wirkte. Sesshoumaru starrte sie mit hasserfülltem Blick an. In seiner Hand hatte er sein Schwert welches er so fest hielt dass seine Hand zu schmerzen begann.

Er hasste dieses Kind. Er hasste es und verachtete es. Es war ihre Schuld gewesen das Rin sterben müsste. Ohne sie, wäre Rin gesund und munter. Ohne sie, hätte sich Sesshoumaru viel Ärger erspart. Sie ist, was Sesshoumaru immer über sie gedacht hatte. Sie war eine unglücksbringende und verfluchte Missgeburt. Er würde sie töten, auch wenn Rin im Hintergrund wimmerte. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass er das Kind eigentlich nicht töten wollte und es nun nur tun würde, weil er ihr die Schuld daran gab das Rin vermutlich sterben würde.

Er erhob das Schwert. Dieses Mal würde er nicht zögern, so wie damals bei Rin. Seine Hände drückten das Schwert nach unten. Es sauste auf das arme unschuldige Bündel zu. Immer schneller und schneller. Rin schrie im Hintergrund ein unmächtiges „NEIN!“ und Kagome schlug angsterfüllt die Hände vor die Augen. Selbst Jaken wandte sich hastig ab um nicht zusehen zu müssen.

Die Spitze des Schwertes hatte fast den kleinen Körper berührt als plötzlich irgendwer Sesshoumarus Handgelenk packte und ihm, unter großen Kraftaufwand dazu zwang das Schwert wieder ein wenig zu erheben.

„Verdammter Sturkopf....was soll das?“ fragte Inuyasha, welcher es natürlich war der Sesshoumaru aufgehalten hatte und jetzt ernstlich bemüht darum war seinen Bruder daran zu hindern das Schwert erneut nach unten sausen zu lassen.

„Sie ist schuld.“ Keuchte Sesshoumaru „Sie ist schuld das Rin sterben muss... Sie alleine! Und ich werde sie dafür töten!“ ja, er wollte sie töten, so wie er jeden töten wollte, der es jemals gewagt hatte Rin zu verletzen. Er war völlig Blind vor Zorn und Trauer.

Er hatte nicht einmal bemerkt das Rin unmächtig geworden war, weil sie geglaubt hatte dass Sesshoumaru das Kind vor ihren Augen erstechen würde.

„Rede doch keinen Mist.“ Inuyasha schaffte es seinem Bruder das Schwert zu entreißen. „Das Kind kann doch nichts dafür. Und außerdem wird Rin nicht sterben, ich verspreche dir, ich werde alles tun was in meiner Macht steht um den besten Heiler dieser Welt zu finden und ihn her zu bringen, damit er Rin wieder gesund machen kann. Und ich schwöre dir, sie wird nicht sterben, nur, töte das Kind nicht. Du würdest es bereuen!“ sagte Inuyasha energisch.

Sesshoumaru drehte sich, mit angewidertem Blick, vom dem Kind weg und blickte zu Rin um dessen Bewusstsein sich Kagome bemühte. „Wenn Rin stirbt...werde ich es Töten...und dich auch, solltest du es noch ein einziges mal wagen...mir und meinen Vorhaben in die Quere zu kommen.“ Er ging zu Rin und hob sie vorsichtig auf seine Arme.

„Was hast du vor?“ erkundigte sich Kagome irritiert.

„Ich werde sie in mein Zimmer bringen. Weit weg...von diesem elenden unglücksbringenden Balg.“ Mit diesen Worten verlies er, mit Rin auf seinen Armen das dunkle Zimmer.

Inuyasha war sich nicht sicher, aber er glaubte in Sesshoumarus Augen eine Träne glitzern gesehen zu haben...
 

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Vielen Dank für die Kommis für das letzte Kappi.

Ende mit Schrecken...

Es war weit nach Mitternacht. Ein heller und fast voller Mond leuchtet durch die Fenster des Palastes. Es ist ruhig. Nur das zirpen der Grillen ist zu hören.

Inuyasha, der vor Rins Zimmer wache halten sollte, in welchem noch immer das kleine Halbdämonenbaby war, saß auf dem Boden und schnarchte vor sich hin. Seit fast einem Monat war er nun der alleinige Bewacher des Babys, welches noch immer keinen Namen erhalten hatte und natürlich zerrte dass auf Dauer an seinen Kräften., nicht dass er nicht auch schon die Nächte zuvor immer mal eingeschlafen wäre, aber diese Nacht schlief er besonders tief.

Eine dunkle Gestalt schlich an Inuyasha vorbei, wie schon so viele Nächte zuvor. Ganz leise huschte die Gestalt in Rins Zimmer. Kurz blieb die Gestalt stehen und begann plötzlich leicht zu schwanken. Der Raum, überhaupt der ganze Palast, waren erfüllt von so vielen verschiedenen Gerüchen, dass es die Dämonen immer schwerer hatten sich zu orientieren. Vor allem aber die Hundedämonen hatten es hier schwer.

Dieser Raum aber war am schlimmsten. Tag ein Tag aus gingen hier die Menschenfrau (Kagome), Dämonen und der Halbdämon (Inuyasha) ein und aus. Von Rins wohlig angenehmer Geruch war nichts mehr da, nur noch der kleine Hauch der von dem Hanyoubaby ausging.

Die Gestalt trat vorsichtig vor die Wiege und direkt in das starke Mondlicht das die Wiege beschien. Es war Sesshoumaru. Er blieb vor dem kleinen strampelnden Bündel stehen welches in dem letzten Monat liebevoll von Kagome, Dämona und sogar ab und an von Jaken und Inuyasha, umsorgt wurde.

Die Kleine hatte noch keine Ahnung von ihrem schweren Schicksal. Und sie hatte auch keine Ahnung dass der große Mann, der sich vor ihr erstreckte, ihr Vater war, und schon gar nicht, dass er sie, bis vor ein paar Tagen noch hatte töten wollen.

Dennoch kannte sie die Gestalt die sich vor ihr erstreckte und sie lies sich durch die kalten und emotionslosen Augen nicht verschrecken. Sie streckte ihre kleinen und dünnen Ärmchen nach ihm aus, als wolle sie von ihm in den Arm genommen werden.

Über Sesshoumarus Gesicht huschte kurz ein Schmunzeln ehe er der Kleinen eine Hand hin hielt nach der sie grabschte und die sie, wie die vielen Nächte zuvor, ausgiebig erkundete indem sie nach jedem Finger einzeln griff und ab und zu auch mal hinein biss. Sie hatte jedoch, was bei Hundedämonen äußerst selten war, noch keine Zähne und so konnte sie Sesshoumaru auch nicht damit verletzen.

Geduldig beobachtete Sesshoumaru seine Tochter in ihrem Tun. Seit Rin krank geworden war, hatte er die Kleine jede Nacht besucht, zuerst, um sie zu töten, was ihn jedes mal davon abgehalten hatte wusste er selbst nicht und schließlich, war er einfach nur noch gekommen um sie zu sehen und, obwohl sie ihm so ähnlich war, sah er in ihr seine Rin. Umso schlechter es Rin in den ersten beiden Wochen gegangen war, desto mehr und desto schmerzlicher war ihm bewusst geworden, dass er, nach Rins Tod, von ihr lediglich dieses kleine Ding hatte.

Und irgendwann, hatte er aufgehört die Kleine töten zu wollen. Das hatte er vor Niemandem zugegeben, aber nun spielte es sowieso keine Rolle mehr. Denn die Mutter der Kleinen, war Sesshoumarus geliebte Rin...

„Was machst du denn da?“ Inuyasha lehnte gähnend im Türrahmen und beobachtete seinen Bruder mit einem triumphierenden Grinsen.

Sesshoumaru entzog dem Kind rasch die Hand. „Nichts.“ Entgegnete er nur und drehte seiner Tochter hastig den Rücken zu, wobei seine Haare dabei herum wedelten und die Kleine eine Strähne zu fassen bekam, die sie eisern fest hielt. Sesshoumaru blieb zwar sofort stehen, lies sich aber nichts anmerken. „Ich hatte nur ein Geräusch gehört...von daher wollte ich...“

„Mir wieder einmal die Kleine ansehen, schon klar Bruderherz.“ Inuyashas Grinsen wurde breiter. Er hatte natürlich bemerkt, dass sich Sesshoumaru in das Zimmer schlich und die ersten drei Nächte hatte er ihn auch immer wieder mühselig heraus befördert, um die Kleine zu schützen. Das waren die drei Nächte, in denen Sesshoumaru bei seinen Besuchen, sein Schwert fest in der Hand hielt und es jedes Mal auf die Kleine richtete. Irgendwann hatte Inuyasha beschlossen das Tun seines Bruders zu beobachten und ab zu warten und so konnte er, fast schon gerührt, beobachten wie sich Sesshoumaru an seine Tochter gewöhnte und sie in sein Herz schloss.

Sesshoumaru schnaufte verächtlich als Antwort und riss dann mit einem Ruck, aber so, dass er dem Baby dabei nicht wehtat, die Strähne aus dessen kleinen Händchen. „Freu dich nicht zu früh, Inuyasha!“ forderte er schließlich ernst und ging an seinem Bruder vorbei in den Flur „Ob sie lebt oder stirbt. Ist noch nicht entschieden.“.

Inuyasha knurrte wütend „Was?!“ fragte er entsetzt „Nach allem was gewesen ist...und der Sache mit Rin...willst du sie immer noch töten?“ Inuyasha verstand seinen Bruder nicht. Was war nur so schwer daran die Kleine zu lieben und das auch zuzugeben?

Sesshoumaru nickte „Egal was war, die Kleine ist und bleib ein wertloser Hanyou. Was soll ich, der Herr des Westens, mit einem kleinen Hanyou Mädchen?“ er legte die Betonung besonders auf das Wort ‚Mädchen’. Denn, als ob diese Hanyou Sache nicht schon Problem genug wäre, war es auch noch ein Mädchen. Nicht sehr löblich für ihn, nur ein Mädchen gezeugt zu haben und um so länger die Kleine existierte desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass man von ihr Erfuhr und dann war Sesshoumarus Ruf entgültig dahin.

„Aber...“ setzte Inyuasha an.

„Ich habe dem nichts hinzu zu fügen.“ wehrte Sesshoumaru ab und verschwand schnellen Schrittes in den dunklen Palast Gängen.

Inuyasha seufzte genervt während er seinem Bruder nachsah.

Er konnte ja nicht ahnen, dass sich Sesshoumaru lange für das Kind entschieden hatte, auch wenn er eine Weile dafür gebraucht hatte und dass er nur so tat als wäre ihm das Schicksal des Kindes egal, um noch eine Weile den coolen Fürst des Westens zu spielen anstatt des liebevollen Vaters einer kleinen Hanyouprinzessin...
 

Ein kleiner Junge mit Hundeohren und tief braunen Augen, der in einem Kimono steckte und der Inuyasha nur zu ähnlich war, spielte auf dem Boden mit einem Ball und lies sich an dem lauten Gegluckse des Babys nicht stören.

Er wusste dass es ein kleines Mädchen war welches, was ihn sehr irritierte, noch keinen Namen hatte. Er wusste dass die Kleine, die Tochter von seinem Onkel Sesshoumaru war, welcher immer in die Luft ging wenn er ihn ‚Onkel’ nannte und er wusste dass alle sie sehr lieb hatten. Das alles störte ihn nicht weiter, nur das die Kleine immer zu weinen begann, wenn sie ihn sah, machte ihn etwas wütend.

In der Hoffnung es würde das kleine Baby ärgern, hatte er beschlossen sie gekonnt zu ignorieren. Doch bei so vielen verschiedenen Leuten, die die Kleine umsorgten, war natürlich klar gewesen, dass sein Desinteresse praktisch an ihr abprallte. Doch wenn sie erst einmal Älter war, so schwor sich der Kleine, würde er sie dafür an ihrem langen Wuschelschwanz ziehen, jetzt durfte er dass noch nicht, weil seine Mami ihn sonst schimpfen würde.

Eben jene, also Kagome, hatte ein wachsames Auge auf ihren kleinen Jungen, den sie in den Palast geholt hatten weil sie ihn nicht so lange allein im Dorf hatten lassen wollen, immerhin war er ebenso aufbrausend und ungeschickt wie sein Vater und sie waren hier in Sesshoumarus Zimmer und der war sowieso nicht gut auf den kleinen Jungen zu sprechen in dessen Körper nur noch wenige Tropfen Dämonenblut zu finden waren.

„Wie kann ich dir nur danken, dir und Inuyasha? Für eure Hilfe und...das alles.“ Erkundigte sich Rin die fast völlig Gesund war und heute zum ersten Mal, ihre kleine Tochter in den Armen halten durfte. Mit „das alles“ meinte sie übrigens dass Inuyasha die Kleine vor dem sicheren Tod durch Sesshoumaru gerettet hatte.

In Rins Augen hatten sich Tränen gesammelt, Tränen vor lauter Glück. Endlich durfte sie ihr Baby in den Armen halten. Sie empfand dabei so viel Glück, dass alles Böse von den letzten Monaten vergessen schien.

Kagome winkte ab „Schon gut, dass haben wir doch gerne getan. Immerhin... bist du ja so etwas wie unsere Schwägerin.“ Erklärte sie und wirkte ganz gerührt von dem Bild das sich ihr bot.

Rins lächeln wurde bitter „Eure Schwägerin wäre ich nur, wenn Sesshoumaru mich zur Frau nehmen, oder wenigstens hier behalten würde. Da dem nicht so ist...“ Rin seufzte bitter. Sesshoumaru hatte sie den ganzen Monat hier in seinem Zimmer behalten. Er hatte sie jedoch nicht ein einziges Mal besucht gehabt. Rin vermutete, dass er sie nur gesund werden lassen wollte um sie dann weg zu schicken.

Da Kagome nicht die Antwort auf die Frage kannte, die Rins Satz versteckt hielt, versuchte sie hastig das Thema zu wechseln. „Em...die kleine braucht einen Namen.“ Stellte sie fest.

Doch Rin schüttelte mit dem Kopf „Nur Sesshoumaru kann ihr einen Namen geben.“ Erklärte sie. Das war Gesetz bei den Dämonen und dass wusste Rin sehr genau. Der Vater musste dem Kind einen Namen geben, als ein Zeichen dass er es als das Seine akzeptierte und auch die Verantwortung dafür übernahm.

Kagome verzog eine genervte Miene und stemmte die Hände in die Hüften „Ach, dieses dämliche Gesetz ist sowieso total veraltet. Wenn ich darauf gewartet hätte das Inuyasha unserem Kleinen einen Namen gibt, hätte er heute noch keinen.“ Sie hatte diese ewigen Regeln und Traditionen so satt. Doch sie wusste auch, dass Rin sich grundsätzlich daran hielt also war somit klar, dass ihr Appell vergeblich war.

Die Tür ging auf. Rins Augen weiteten sich sofort. Und Kagome musste schlucken. Der kleine Junge mit den niedlichen Hundeohren sprang auf „Onkel Sesshoumaru!“ rief er freudig. Statt ihn jedoch, wie sonst, dafür an zu schreien warf ihm Sesshoumaru dieses Mal nur einen strafenden Blick zu, der durch den süßen Hundeblick des kleinen Jungen rasch besänftigt war.

Sesshoumaru ging auf das Bett zu, in dem Rin lag, welche die Kleine jetzt ganz fest an sich drückte und blickte sie mit ausdruckslosen Augen an. Er sagte aber kein Wort.

Kagome wirkte leicht nervös „Tja...eh... Inu no Taisho (habs dir korrigiert xD) komm wir schauen mal was Papa macht.“ Meinte sie. Der Kleine nickte. Kagome wendete sich noch einmal an Rin „Ich lasse die Kleine noch eine Weile bei dir, ja?“ sie wartet nicht auf eine Reaktion seitens Rin, sondern schnappte sich hastig ihren Sohn und ging mit ihm nach draußen.

Rin wagte es nicht zu Sesshoumaru auf zu blicken. Stattdessen blickte sie lieber in die liebenswerten goldenen Augen ihrer Tochter. Sie fürchtete sich auf einmal von Sesshoumaru. Vor dem was er tun oder sagen würde. Sie hatte ihn, seit dem Tag der Geburt ihrer Tochter nicht mehr gesehen. Sie hatte angenommen, er hätte sie gemieden, weil er sie dafür hasste und verachtete, dass sie ihm ein kleines Hanyou Mädchen geschenkt hatte. Und doch war dieses Hanyou Mädchen noch am leben und Rin wusste, wenn Sesshoumaru sie wirklich hätte töten wollen, so hätte er es, trotz Inuyasha, sicher bereits getan.

Sesshoumaru beobachtete Rin einen Moment. Er konnte ihre Unsicherheit deutlich sehen. Er konnte ihre Angst spüren. Sie hatte Angst, vor ihm. So weit war es also schon gekommen, dass hatte er sich selbst zuzuschreiben. Fast schien es, als würde Rin darauf warten, dass er sein Urteil besiegelt. Das Urteil, die Kleine zu Töten, und sie fort zu schicken.

Die Kleine in Rins Armen, welche sich sichtlich wohl fühlte, hatte den Mann scheinbar erkannt, der sie immer des Nachts besuchen kam und erneut streckte sie ihre Händchen nach ihm aus.

Sesshoumaru setzte sich auf den Bettkante und konzentrierte sich, erst einmal, nur auf Rin. „Rin, sieh mich an!“ forderte er. Nichts geschah. „Rin, sieh mich bitte an!“ forderte Sesshoumaru erneut und legte etwas Druck in seine Stimme. Wieder reagierte Rin nicht.

Sie hatte Angst, Angst vor dem was passieren würde wenn sie in die goldenen Augen blickte, in die sie sich verliebt hatte. Starr blickte sie ihre kleine Tochter an, die sie immer fester an sich drückte. Sie hörte ihren Meister seufzten als plötzlich eine feste Hand ihr Kinn ergriff, ihren Kopf etwas zur Seite schob, sie einen Moment in Sesshoumarus Augen blickten konnte – oder musste – ehe er sanft seine Lippen auf die Ihren presste. Rin riss entsetzt die Augen auf während Sesshoumaru sie genau beobachtete.

Langsam und leicht zögern schloss Rin ihre Augen schließlich und gab sich dem Kuss ganz hin. Nun schloss auch Sesshoumaru seine Augen.

Es war ihr erster Kuss, seit jener Nacht in der die Kleine, die in Rins Armen zufrieden gluckste und nach Sesshoumarus Haaren angelte, gezeugt wurden war.

Rin durchflutete plötzlich eine wohlige und bekannte Wärme. Eine Wärme, nach der sie sich lange schon gesehnt hatte. Sie fühlte sich auf einmal wieder geborgen und sicher, in Sesshoumarus Nähe. Die Unsicherheit und die Angst waren mit einem mal ganz verschwunden.

„Meister Sesshoumaru.“ Jaken kam herein gestürmt.

Rin und Sesshoumaru fuhren sofort auseinander.

„Oh, Verzeihung, ich wollte nicht stören.“ Jaken zwinkerte dem Baby kurz zu, welches erneut laut aufgluckste und kehrte der Familie dann hastig den Rücken zu.

„Jaken, halt!“ forderte Sesshoumaru und erhob sich vom Bett.

Jaken blieb sofort wie angewurzelt stehen. „Ja, Meister?“ fragte er ängstlich, rechnete schon mit einer Standpauke, wegen unbefugten Betretens seiner Gemächer.

Doch Sesshoumaru wirkte recht entspannt als er fragte „Was wolltest du?“.

Jaken drehte sich zu seinem Meister um „Die Zeremonie ist jetzt vorbereitet.“ Erklärte er.

Rin sah irritiert zu Sesshoumaru auf „Welche Zeremonie?“ fragte sie irritiert.

Sesshoumaru nickte Jaken zu, dieser nickte nur verstanden und machte sich dann auf das Zimmer zu verlassen. Sesshoumaru wendete sich Rin zu und nahm ihr vorsichtig die Kleine ab, was Rin sichtlich verunsicherte, die Kleine jedoch war ganz ruhig.

Dämona kam rein, vermied jedoch Rins Blick, verbeugte sich kurz vor ihrem Meister und nahm ihm dann die Kleine ab mit der sie aus dem Zimmer verschwand.

Rin richtete sich ängstlich auf „Wo bringt ihr sie hin?“ fragte sie besorgt. Sie fürchtete das schlimmste.

„Vertrau mir!“ forderte Sesshoumaru nur, mit ruhiger Stimme, ehe er nun auch Rin vorsichtig auf seine Arme nahm und sie aus dem Zimmer trug...
 

Draußen im Garten hatten sich alle an der Stelle versammelt an der man den Sonnenuntergang beobachten konnte. Auch Inuyasha und seine Familie waren da.

Es wehte eine leichte Briese, die die Bäume sanft rauschen lies. Als Sesshoumaru mit Rin auf den Armen hinaus kam. War es für Rin, als würde ihr Herz einen Moment einen freudigen Hüpfer machen. Sie hatte sich so sehr gesehnt nach dem Wind und dem rauschen der Bäume und dem Sonnenuntergang dass sie ihr Glück kaum fassen konnte und noch dazu kam, dass ihr Garten in einem Top Zustand war, scheinbar hatte ihn jemand gepflegt, während sie krank war.

Sie genoss einen Moment die Briese die ihre Haare durchfuhr und Sesshoumarus Duft direkt in ihre Nase trieb ehe sie ihre Augen öffnete um ihre Tochter in der Menge zu erspähen. Die Dämonen des Palastes und machten indes eine Schneise für die beiden und machten ihnen somit den Weg frei. Der Weg führte sie direkt zu Dämona, die noch immer Rins Blick mied und die Kleine, die wie wild strampelte, in den Armen hielt.

Sesshoumaru trat an Dämons Seite und setzte Rin vorsichtig ab. Er blickte hinaus in die untergehende Sonne. „Ich habe euch allen zwei Ankündigungen zu machen.“ Begann er schließlich. „Ihr alle wisst von meiner Tochter.“ Er blickte kurz auf das Baby in Dämonas Armen, welches immer quengeliger wurde. „Ich habe heute beschlossen, dass sie Yumi heißen wird.“ Gab er bekannt.

Die Menge begann zu murmeln und zu tuscheln. „Der Herr akzeptiert tatsächlich diese kleine Hanyou Göre?“ flüsterte der eine. „Ein Hanyou? Als Erbe des Westlichen Reiches?“ fragte ein anderer entsetzt seinen Nachbarn.

Rin senkte betrübt den Kopf. Sie hatte befürchtet dass es nicht so einfach werden würde. Einerseits war sie natürlich glücklich darüber, dass Sesshoumaru die Kleine akzeptierte, aber sie wollte ihm keinen Ärger machen oder Kummer bereiten.

Sesshoumaru wartete eine Weile, schließlich räusperte er und sofort endete das Gemurmel. „Jeder der das Kind nur berührt, wird sofort mit dem Tode bestraft, und dasselbe gilt nach wie vor für Rin.“ Sesshoumaru wartete kein erneutes Gemurmel ab, sondern fuhr fort „Rin und Yumi. Sind von heute an Teil meiner Familie. Ebenso...wie Inuyasha, seine Frau und sein Sohn.“. Inuyasha blickte völlig entsetzt zu Sesshoumaru auf dieser beobachtete ihn jedoch nicht weiter „Dass bedeutet für sie, dass sie in Zukunft in diesem Palast bleiben werden...“

„Aber...“ warft Inuyasha Protest ein. Hatte man ihn und seine Familie nicht vorher zu fragen, ob sie das überhaupt wollten? Doch Kagome ergriff Inuyasha am Arm und gebot ihm mit einem Kopfschütteln zu schweigen. Sie wusste warum Sesshoumaru das tat. Und das hatte nichts mit Liebe zu seinem Bruder oder der Tatsache zutun, dass er über selbigen bestimmen wollte. Es ging hier ausschließlich um Rin. Kagome hatte vor kurzem erst mit Dämona gesprochen und wusste, was sie zweite wichtige Ankündigung war, die Sesshoumaru gleich machen würde.

Sesshoumaru fuhr fort „Und das bedeutet für euch, dass ihr sie behandeln müsst, wie es sich für Mitglieder der Familie des Herrschers gehört. Und sollte ich Beschwerden hören, werden die Verantwortlichen das bitter bereuen, habe ich mich deutlich ausgedrückt?!“ wendete er sich an die Menge, die einstimmig, wenn auch deutlich widerwillig nickte.

Sesshoumaru schnaufte. „Die Zweite Ankündigung...“ er blickte zu Dämona, die zu zittern begonnen hatte „Ist...“ er sah zu Rin die scheinbar nicht ganz wusste was hier eigentlich geschieht. Er wendete sich ihr zu und flüsterte ihr ein: „Es tut mir leid.“ Ins Ohr, welches bei Rin sofort einen unangenehmen und eiskalten Schauer auslöste. Dann wendete er sich wieder an die Dämonen. „Ich werde heiraten.“.

Rins Herz begann wie wild gegen ihre Brust zu pochen, ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie spürte etwas in sich, was sich noch schlimmer anfühlte als die Angst vor dem Tod. Doch sie konnte dieses Gefühl nicht zuordnen.

Sie bemerkte wie Dämona leicht zusammenzuckte, wie Kagome ihren Blick auf den Boden senkte und sie sah das Sesshoumaru seine Hände fest zu Fäusten geballt hatte.

„Und zwar...“ Sesshoumarus Hände hatten sich zu so festen Fäusten geballt, dass seine Fingernägel ihm ins eigene Fleisch schnitten und seine Hände zu bluten begannen „Und zwar werde ich Dämona heiraten. Sie wird Eure Königin werden und uns sicher sehr bald...einen Erben des Westlichen Reiches schenken.“ Seine letzten Worte hatte Sesshoumaru nur noch geflüstert.

Doch die Dämonen hatten es deutlich gehört und brachen in Jubel aus, nur Dämona wirkte unzufrieden mit dieser Entscheidung.

Inuyasha brachte ein völlig entsetztes „WAS?!“ hervor und Jaken hatte ein bitteres seufzen hören lassen.

Rin stand wie versteinert da. Ihr Herzschlag setzte für einen kurzen Moment aus. Der Atem blieb ihr weg, ihr war es als schnürte sich etwas unglaublich festes um ihre Kehle. Ihr Körper hatte zu zittern begonnen und sie fühlte wie eine unüberwindbare Übelkeit in ihr Aufstieg, während sie verzweifelt nach Luft schnappte und schließlich Ohnmächtig wurde und in Sesshoumarus armen landete.

Welcher sie sofort auf seine Arme nahm und sie in den Palast zurück brachte. Gefolgt von Kagome, die Dämona zuvor die Kleine abgenommen hatte.

Und während unten in der Großen Halle die Dämonen ein großes Fest feierten wurde oben, in den Gemächern der Familie, erneut um Rins Leben gekämpft...
 

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Vielen dank für die Kommentare um letzten Kapitel und sorry, dass ihr so lange warten musstest.

Das Blutopfer

Rin kniete im dunklen Gras ihres Gartens vor einer Gestalt die am Boden kauerte. Ein Schwert steckte in dem Bauch der Gestalt und die Wunde blutete stark.

„Rin...“ seufzte die Gestalt mit schwacher Stimme.

Rin schluckte „Wieso?“.

„Du bist...meine allerbeste...und einzige...Freundin...“ die Gestalt holte schwer Luft „Und niemals...würde ich dich verraten...oder dein Vertrauen missbrauchen...Rin...“ der Mond trat hinter den Wolken hervor und gab Dämonas Körper preis.

Rin verstand sie kaum noch und so beugte sie sich noch tiefer, sie bemerkte nicht einmal dass sie bereits in der großen Blutpfütze lag. „Was redest du den da?“ fragte sie und bittere Tränen sammelten sich in ihren Augen.

Dämona erkämpfte ein letztes Lächeln „Der Meister...“ begann sie dann und ihre Miene wurde wieder ernst „Er liebt dich so...er hat das alles nur getan… um dich und die Prinzessin...vor den Dämonen zu schützen, die euch...dafür hassen werden...,dass ihr zur Familie des West Fürsten gehört...er hatte...“ sie schnappte nach Luft bevor sie weiter sprach „er hatte gedacht...er könnte die aufgewühlten Dämonen besänftigen...wenn er mich zur Frau nimmt und ihnen erzählt...wir würden eines Tages ein Kind bekommen...“ ihre Hand streckte sich zu Rins Gesicht aus „Oh Rin, nie hätte er mich berühren können...er liebt nur dich...“.

Rin ergriff ihre Hand und drückte sie fest „Das weiß ich doch. Ich war nur so wütend, weil er mir nicht gleich gesagt hat, warum er das tut. Ich...ich wollte nicht, dass du...“ die Tränen begannen ungehindert zu fließen „Geh bitte nicht!“ flehte sie.

„Ich muss...nur so kann der Herr dich heiraten...das nennt man Blutopfer...frag Jaken...du wirst es bald verstehen...und bitte...“ ihre Stimme wurde schwächer, ihr Atem immer leiser und ihre Augen begannen sich zu schließen „hört nie auf...euch zu lieben...denn...es gibt keine stärkere Macht...in dieser Welt...“ Dämonas Kopf sackte zur Seite ihre Hand glitt aus der von Rin und jeder Hauch von Leben war aus ihr verschwunden.
 

„NEIN!!!!“
 

Sesshoumaru schreckte auf. Er sah sich erschrocken um. Der Platz neben ihm war leer. Sofort sprang er auf und stürmte nach draußen.

‚Rin...du dummes Ding...du wirst doch nicht...’ er wagte er gar nicht seinen Gedanken zu Ende zu führen, aber automatisch beschleunigten sich seine Schritte um ein vielfaches.

Er war gerade unten in den Fluren angekommen stand schon fast zum Eingang vom Garten, als er Rin entdeckte. Sie war voller Blut, ihr Gesicht war leichenblass und bittere Tränen Kullerten ihre Wange hinunter. Sie hatte ihn scheinbar gar nicht bemerkt. Völlig abwesend taumelte sie auf ihn zu.

Sesshoumaru packte sie an den Schultern, als sie direkt vor ihm stand, und fragte ängstlich „Rin, was ist passiert? Bist du verletzt?“. Das war eine logische Schlussfolgerung bedachte man das ganze Blut das Rins Kimono fast vollständig versaut hatte.

Sie schüttelte nur den Kopf ehe sie sich, weinend, in Sesshoumarus Arme stürzte und dort bitter schluchzte. Sie machte sich solche Vorwürfe. Sie hatte Sesshoumaru und Dämona die Hölle heiß gemacht, als sie nach weiteren 4 Wochen, endlich vollständig genesen war. Sie hatte sie angeschrien, dass sie sie hassen würde und dass sie gemeine und hinterhältige Verräter seien.

Sesshoumaru hatte das völlig kalt gelassen er hatte gemeint: „Ich habe meine Gründe.“ Und war einfach gegangen ohne nur die kleinste Regung von Schuld oder Demut zu zeigen, was Rin verletzt hatte. Dämona aber, hatten Rins Worte verletzt gehabt. War sie Schuld an ihrem Tot? Hatte sie durch ihre Worte, unbewusst, herbeigeführt, dass sie sich das Leben nahm?

Mittlerweile war Inuyasha, mit erhobenem Schwert, an Rin und Sess vorbeigestürmt, hinaus in den Garten. Sesshoumaru war erst einmal gleich was geschehen war, solange es Rin gut ging, wenn man das im Moment so nennen konnte, er drückte sie fest an sich und strich ihr aufheiternd über den Rücken.

Inuyasha kam, kurze Zeit später, mit äußerst bedrückter Miene, zurück in den Palast.

„Was ist geschehen?“ fragte Kagome besorgt. Auf ihren Armen hatte sie die kleine Yumi und an ihrem Bein klammerte ihr Sohn Inu.

Inuyasha sah zu Sesshoumaru auf „Dämona ist tot.“ Er klang dabei äußerst kühl und unberührt „Sie hat sich das Leben genommen.“ Er blickte Sess herausfordernd an während er das sagte, fast so, als wolle er auf etwas bestimmtes hinaus.

Jaken kam hinter Kagome hervor „Ein Blutopfer...“ erkannte er und klang dabei wahnsinnig beeindruckt.

Über Sess Gesicht huschte ein zufriedenes lächeln „Sie hat es also begriffen.“ Sagte er zufrieden.

Rin sah, mit nassem Gesicht, zu ihm auf „Wovon redest du? Warum macht ihr alle solche glücklichen Gesichter? Interessiert es euch den gar nicht das Dämona tot ist?“ fragte sie entsetzt. Auf einmal begann alles rings herum zu lächeln und Rin hatte absolut kein Verständnis dafür.

Inuyasha lachte spottend auf „Also wirklich...da behauptet sie, sie wüsste alles über die Dämonen und ihre Traditionen und von der Ältesten hat sie keine Ahnung.“ Er schüttelte nur. leicht schmunzelnd, den Kopf.

„Wovon redet ihr nur?“ Rin verstand gar nichts mehr. Dämona hatte den Freitod gewählt, was hatte das mit alten Dämonentraditionen zu tun?

Jaken trat einige Schritte nach vorne und plusterte sich etwas auf „Wenn ein Fürst die Wahl trifft, eine vollwertige Dämonin zu heiraten, weil der Stand der Frau, die er eigentlich liebt, nicht angemessen ist, dann kann diese Dämonin den Freitod wählen. Dies nennt man dann Blutopfer. Ist ein solches Opfer gebracht, ist das der Beweis dafür das die Dämonin, die andere Frau für würdig hält die neue König des Reiches zu werden und somit werden alle anderen Regeln außer Kraft gesetzt die es dem Fürsten nicht mehr verboten, diese Frau zu Heiraten.“ Ein zufriedenes grinsend huschte über Jakens Gesicht und gespannt beobachtete er Rins Reaktion.

„Was?“ fragte diese nur heiser.

Inuyasha verschränkte lässig die Arme „Du bist echt ein gemeiner Hund, Sesshoumaru.“ meinte er, schmunzelte aber dabei „Du hast das von Anfang an so geplant, nicht wahr?“.

„Natürlich.“ Nun begriff auch Kagome „Du hast gewusst, daas Dämona lieber sterben würde, als den Mann zu heiraten den ihre Beste Freundin vertraute und in Wahrheit liebt.“ Kagome war nicht begeistert von dem Opfer das Sess gebracht hatte, aber in Anbetracht der Umstände, konnte sie damit leben.

Sesshoumaru nickte nur. Ja, er hatte Dämona geopfert. Deswegen hatte er sich bei Rin entschuldigt, als er die Entscheidung mit der Hochzeit verkündete. Deswegen hatte er über zwei Monat gewartet hatte, obwohl er eigentlich bereits hätte mit Dämona verheiratet seien müssen. Oh ja, er hatte diese Regel gekannt und er hatte gewusst das diese Regel die einzige war, die es ihm gestattete Rin zur Frau zu nehmen.

Bei Rin schien es indes endlich zu dämmern. „Moment...“ setzte sie an „Heißt das...“ sie sah zu Sesshoumaru auf, welcher sie angrinste, „Heißt das, dass wir heiraten dürfen?“ fragte sie und die Vorfreude auf seine Antwort war ihr deutlich im Gesicht an zu sehen.

„Ja, genau das tut es.“ Entgegnete Sess ihr nur schmunzelnd. Schließlich lies er Rin los und kniete vor ihr nieder.

Inuyasha hob anerkennend die Brauen.

„Rin...“ setzte Sesshoumaru an „Es tut mir Leid, dass ich Dämona opfern musste. Aber sie war die einzige, die zu dem Blutopfer im stand war.“ Er wartete kurz bis sie verstanden, wenn auch etwas getroffen, genickt hatte und sprach dann weiter „Rin, willst du meine Frau und die Fürstin meines Reiches werden?“ fragte er hoffnungsvoll.

Rin kamen erneut die Tränen, dieses mal aber vor Freude. „Ja, ich will.“ Sagte sie gerührt und sprang Sesshoumaru in die Arme, welcher sichtlich mühe hatte sein Gleichgewicht zu halten.

Inuyasha klatschte in die Hände „Na endlich...“ seufzte er leise bevor er schließlich meine: „Na dann. Lasst uns die Hochzeit vorbereiten!“...
 

Rin hatte bereits ihren Hochzeitskimono an. Sie stand unter der Weide vor einem Grab. Seufzend kniete sie sich hinunter und legte eine blaue Rose darauf. Sie hatte ihre Freundin der sie vertraut verloren. Doch dafür hatte sie ihr das schönste Geschenk gemacht, was man ihr nur hätte machen können, sie durfte ihren geliebten Sesshoumaru heiraten. Endlich. Nachdem sie so lange leiden musste. Durfte sie ihn heiraten.

Rin war deutlich etwas nervös. Sie würde von nun an so etwas wie die Königin des Westens seien. Sesshoumaru hatte ihr erklärt das damit viele Gefahren und Pflichten auf sie zukommen würden. Das sie sicher von vielen gehasst werden würde und das auch die kleine Yumi es nicht leicht haben wird. Dennoch sah Rin ihrer Zukunft tapfer entgegen.

„Rin.“

Rin fuhr herum. Sesshoumaru stand hinter ihr. Er lächelte sie an. Als sie krank gewesen war, hatte er viel darüber nachdenken müssen, wie ein Leben ohne sie wäre. Und er war zu dem Entschluss gekommen das er eine Trennung von ihr einfach nicht ertragen könnte. Und er wollte ihr ersparen, dass er eine andere Frau heiratete damit sie bei ihm bleiben konnte, so entschloss er sich für das Blutopfer.

Er durfte Dämona seinen Plan natürlich nicht verraten. Sie musste es freiwillig tun und das hatte sie. Sie hatte gewusst was nötig war, damit Rin glücklich werden konnte und hatte es getan. Dafür brachte ihr Sess viel Respekt und Dankbarkeit entgegen, auch wenn sie selbst, davon niemals erfahren würde.

Er hatte etwas Angst, oh ja, er hatte wahrlich Angst. Angst um Rin und Yumi. Es würden harte Zeiten auf die beiden zukommen doch er würde alles nur erdenklich tun, um ihnen diese harten Zeiten zu versüßen.

Er hielt Rin die Hand entgegen „Komm, es wird Zeit.“ sagte er.

Rin nickte lächelnd und wandte sich hastig dem Grabstein zu „Danke...“ flüsterte sie ehe sie sich erhob und mit Sesshoumaru zu Kagome und den anderen ging wo sie von eben jener Miko getraut würden, der Inuyasha einst sein Herz geschenkt hatte...
 

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Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich hoffe das Kapitel hat euch trotzdem gefallen.

Ohne dich...

Es ist Nacht. Im Palast des Westens gehen langsam die Lichter aus.

Sesshoumaru steht auf seinem Balkon und blickt gedankenverloren in den Garten. „Es kann sein...dass es Krieg geben wird.“ Erklärte er Rin, welche drinnen war und zufrieden beobachtet wie Yumi auf dem Boden herum robbt.

Sesshoumaru war, gemeinsam mit Inuyasha, an die nördliche Grenze seines Landes gegangen wo es schon seit längerem einige Aufstände gab. Der Herr des Nordens, sein Name war Nankanaro, forderte das Sesshoumaru ihm seinen Thron überlässt. Warum? – Weil er Sesshoumaru für unwürdig hält, jetzt wo er eine Menschenfrau geheiratet hat und sein Hanyou Bruder bei ihm im Palast lebt. Vorerst konnte Sesshoumaru ihn mit kühlen und wohl bedachten Worten besänftigen, doch er wusste: lange würde das nicht mehr anhalten, und dann würde er sich Nankanaro stellen müssen, ihm und seinen Leuten.

An sich, sollte es Sesshoumaru ja nicht stören, denn immerhin liebte er ja das kämpfen. Doch waren die Zeiten lange vorbei in denen tausende von Dämonen an seiner Seite standen und ihn im Kampf unterstützten. Von seiner Armee, war nicht mehr so viel übrig. Es waren noch ein paar hundert Leute, die ihm zur Verfügung standen. Naja, und Inuyasha. Auch dies war vielleicht noch zu verkraften, immerhin hatten sie Tessaiga und Tokejin und mit Tensaiga lässt sich vielleicht auch noch etwas anstellen. Aber, auch wenn Sesshoumaru nicht darauf hoffte, sollten sie den Kampf verlieren und womöglich umkommen, so würde Nankanaro nicht nur das westliche Reich übernehmen, er würde auch Rin, Yumi, Kagome und den kleinen Inu Taisho töten. Und das war etwas, was er auf jedenfall verhindern musste, um jeden Preis. Und sei es, mit seinem eigenen Leben.

„Nein Yumi, lass das!“ forderte Rin eindringlich.

Sesshoumaru wandte sich um und sah wie Rin die kleine Yumi vom Boden aufhob, wo sie gerade nach Tokejin gegrabscht hatte, welches Sesshoumaru, gemeinsam mit Tensaiga, bei seiner Ankunft, einfach auf den Boden geschmissen hatte. Er schmunzelte. Seine Tochter hatte soeben die Wahl getroffen, welches Schwert einmal in ihre Hände kommen würde, natürlich würde sie beide Schwerter erben, sollte sie Sesshoumarus einziges Kind bleiben, aber Sesshoumaru, hoffe darauf, eines Tages noch einen Sohn zu erhalten.

Rin blickte zu Sesshoumaru auf „Mach dich nicht verrückt deswegen.“ Meinte sie mit aufmunternden Blick ehe sie mit Yumi das Zimmer verlies um sie ins Bett zu bringen.

Sesshoumaru sah ihr nach. ‚Mach dich nicht verrückt deswegen.’ Hatte Inuyasha auch gesagt. Doch Sesshoumaru war viel zu sehr Realist um das ganz locker zu sehen. Er kannte all diese mächtigen Dämonenfürsten, er war ja selbst einer von ihnen, und so wusste er, dass Nankanaro nicht aufgeben würde.

Früher hätte auch Sesshoumaru der Sache noch locker entgegen geblickt. Früher, als Rin noch keinen Platz in seinem Leben hatte und wahrscheinlich auch, als sie noch ein kleines unschuldiges Kind war, da hätte er sie indes einfach bei Ah-Uhn gelassen, in dem Wissen, sollte er nicht zurück kehren, so würde sie auch alleine zurecht kommen.

Doch heute war das anders. Heute bedeutet ihm Rin viel mehr. Und heute, ja sie konnte kämpfen, aber gegen einen Daiyoukai wie Nankanaro würde sie nicht ankommen. Und selbst wenn es ihr gelingen sollte, mit Yumi zusammen und vielleicht sogar mit Kagome und Inu Taisho, aus dem Palast zu fliehen, so würden sie es von da an sehr schwer haben, immerhin war Rin die Mutter eines Halbdämonen Mädchens und von Inuyasha wusste Sesshoumaru das es also solche schwer war, akzeptiert zu werden und er hatte Rin nun wahrlich schon genug Leit zugefügt.

Rin betritt das Zimmer wieder. Sie schließt die Tür hinter sich und sieht Sesshoumaru eine weile an. Oft fragt sie sich, auch nach all den Jahren, was in seinem Kopf vorgeht. Wo er ist, wenn er so abwesend wirkt wie jetzt. Viele Dinge hat Sesshoumaru ihr über sich nicht verraten und er würde es wohl auch nie tun, und sie konnte damit leben, doch, nur ab uns zu, würde sie gerne an seinen Gedanken teilhaben.

Sesshoumaru blickte schließlich zu ihr auf und sie schenkte ihm ein Lächeln. Er sah sie gerne lächeln. Ihr Lächeln gab ihm Kraft und Hoffnung. Etwas worauf er früher nie angewiesen war, aber nun, da er Vater war und Ehemann und seine Position als Onkel auch recht ernst nahm, hatte sich das alles verändert. Auf eine Art war er dadurch schwächer geworden doch irgendwo, so wusste er, war er auch stärker.

Er ging einige Schritte auf Rin zu und machte direkt vor ihr halt. Vorsichtig legte er seine Hände an ihren Hals und einen Moment sah es so aus als würde er sie erwürgen wollen, doch Rin hielt still, sie zuckte nicht einmal. Sesshoumaru lächelte zufrieden, dass nannte man vertrauen. Etwas, was er erst lernen musste. Er hatte noch immer Probleme damit, gerade wenn es um Inuyasha ging, aber es ging schon besser, als vor einigen Monaten noch.

Sanft glitten seine Hände ihren Hals hinab und schoben den Kimono etwas nach unten um Rins Schultern frei zu geben.

Rin legte den Kopf in den Nacken, in Erwartung seiner Lippen die ihren Hals und ihre Schultern liebkosen würden – doch falsch gedacht – mit einem schnellen, aber sanften, Ruck hatte er sie an ihren langen Schwarzbraunen Haaren zu sich hin gezogen und seine Lippen ungestüm auf die ihren gepresst. Rin war zwar etwas erschrocken, gab sich dem Kuss aber dennoch hin und lies die Zunge ihres Youkais sofort gewähren, als sie um Einlass forderte.

Ohne den Kuss zu unterbrechen öffnete Sesshoumaru Rins Kimono und streifte ihn ihr über die Schultern bis er zu Boden glitt. Rin lies alles einfach geschehen, auch als er sie sanft auf das Bett drängte, entgegnete sie ihm keinen Wiederstand. Warum sollte sie auch? Sie liebte es sich in den Armen ihres Mannes verlieren zu können, sie mochte das Gefühl unter seinen sanften und doch fordernden Berührungen dahin zu schmelzen sie genoss jeden seiner sanften Küsse und sie sehnte sich häufig nach diesem, seltsam angenehmen, Gefühl einer Ohnmacht nahe zu seien, wenn er sich in ihr befand.

Sie gab sich ihm in dieser unendlich leidenschaftlichen, wenn auch etwas verzweifelten, Liebesnacht ganz hin. Sie genoss es, dass sie sich nun lieben durften ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wie sie Morgen damit umgehen würden. Es war kein schlechtes Gewissen mehr da, keine Angst vor dem Morgen und der Reaktion des anderen sie konnten es, beide, einfach nur noch genießen und sich ganz dem unbändigen Strudel der Leidenschaft hingeben, der sie gefangen hielt und erst nach etlichen Stunden und vielen Vereinigungen wieder freigeben wollte...
 

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2 Monate später

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Sesshoumaru war gerade in seine schwere und doch schützende Rüstung geschlüpft. Er blickte nach draußen in den Sonnenaufgang und musste seufzen. Er hätte es ahnen müssen, er hatte es geahnt, der Fürst des Norden Nankanaro, hatte ihnen gestern den Krieg erklärt und zu einem Kampf im Grenzgebiet aufgefordert.

Sesshoumaru hatte keine Wahl gehabt, er musste zustimmen. Im Moment versuchte er einfach sich nur auf den bevorstehenden Kampf zu konzentrieren er versuchte nicht daran zu denken, das sie Nankanaro zahlenmäßig unterlegen waren, er versuchte zu vergessen dass ein verlorenen Kampf womöglich das Ende für seine Familie bedeuten könnte und vor allen, versuchte er nicht an Rin zu denken.

Sie hatte die Nacht nicht schlafen können und war aus dem gemeinsamen Schlafzimmer verschwunden, bevor Sesshoumaru erwacht ist, und das soll schon etwas heißen.

Sesshoumaru sah sich um. Er hatte Tensaiga bereits an seinem Gürtel fest gemacht, nur Tokejin fehlte noch, doch es war nirgends zu sehen, es war in keinem Schrank nicht auf dem Boden und nicht unter dem Bett.

Sesshoumaru seufzte bitter auf. Er verlies sein Zimmer und betritt dann das seiner Tochter, welche in ihrem Bettchen sitzt und ihn mit einem „Da!“ die Hände entgegen hält. Sesshoumaru nimmt seine kleine Tochter auf den Arm, vielleicht ist das ja das letzte Mal, dass er dazu Gelegenheit hat. „Hey Yumi...“ begann er schließlich „Ich hab eine Bitte an dich.“.

Die kleine legte den Kopf schief und fast wirkte es so, als würde sie Sesshoumaru verstehen.

„Wenn mit etwas zustößt...dann musst du mir versprechen...das du deine Mami beschützt. Und dass du eine starke Kriegerin wirst, hörst du? Du wirst allen beweisen, dass es nichts schlimmes ist, nur ein Halbdämon zu seien.“ Forderte Sesshoumaru. Die kleine gluckste auf. Vielleicht als Zeichen das sie ihn verstanden hatte oder einfach nur weil sie zufrieden war auf den Armen ihres Vaters zu seien. Sesshoumaru schenkte ihr kurz ein lächeln bevor er sie wieder in ihr Bettchen setzte.

Er wollte gerade umdrehen doch dann hielt er plötzlich inne. „Du hast nicht zufällig mein Schwert gesehen?“ fragte er schließlich. Wohl eher aus Spaß, weil er wusste das Yumi immer nach Tokejin grabschte, wenn sie die Gelegenheit dazu bekam.

Doch, zu Sesshoumaru Erstaunen zeigte Yumi mit einem Finger zum Fenster von welchem aus man in den Garten sehen konnte und gab einen Laut von sich der wie „Mam.“ anhörte.

Sesshoumaru blinzelte etwas irritiert doch dann zuckte er gelassen die Schultern streichelte Yumi noch einmal über ihr kleines Köpfchen und ging dann aus dem Zimmer.

„Rin...“ knurrte er auf den Weg in den Garten „Das hätte ich mir denken können.“. Beim gang durch die Flure kam er an Inuyasha Zimmer vorbei aus welchem er Kagome und den kleinen Inu bitterlich weinend hörte. Ebenso wie er hörte, dass Inuyasha ihnen aufheiternd zu sprach und meinte, das es keinen Grund gäbe sich Sorgen zu machen. Sesshoumaru seufzte.

Unten wartete Jaken bereits auf ihn „Meister...“ setzte er an „es ist nun alles bereit, soll ich euren Bruder holen?“ fragte er.

Sesshoumaru schüttelte den Kopf „Er soll sich noch in Ruhe von seiner Familie verabschieden.“ Entgegnete er nur ehe er den Garten betritt.

Dort war alles still. Kein Laut war zu hören, nicht einmal ein Vogel. Sesshoumaru sah sich um. Seine Augen fixierten jeden Punkt im Garten, doch nirgendwo war eine Bewegung aus zu machen.

„Rin, komm sofort raus!“ forderte er. Er wusste, dass sie hier war, er konnte sie riechen. Doch es geschah nichts. „Rin, ich habe keine Zeit für solche Spielchen, komm raus und gib mir mein Schwert!“ forderte er erneut. Wieder geschah nichts. Er seufzte erneut, Rin konnte manchmal ganz schön stur seien. „Rin, ich weiß das du hier bist, ich kann dich riechen. Und außerdem sind wir etwas zu alt um noch verstecken zu spielen.“ Er klang mittlerweile schon recht aufgebracht. Sie würden gleich los müssen, und so sehr er Rin auch verstand, er musste endlich los.

Plötzlich vernahm er ein Geräusch, und Rin kam zögerlich hinter dem Stamm der dicken Weide hervor. In ihrer Hand hielt sie Tokejin. Sesshoumaru kam ihre einige Schritte entgegen und machte direkt vor ihr halt. Sie sah ihn nicht an.

„Rin...“ er nahm ihr Kinn in seine Hand und schob ihren kopf sachte nach oben, so das sie gezwungen war ihm in die Augen zu sehen. „Du siehst wunderschön aus.“ Erklärte er. Sie trug ihren besten Kimono und hatte ihre Haare hochgesteckt. Sie wirkte viel erwachsener und sah aus wie eine mächtige Königin.

Sie reagierte nicht darauf. In ihren Augen sammelten sich Tränen und ihr Griff um Tokejin wurde fester. Sie glaubte, wenn Sesshoumaru Tokejin nicht hätte, würde er nicht in den Kampf ziehen.

Sesshoumaru riss ihr das Schwert aus den zierlichen Händen und warf es, zu Rins Überraschung, auf den Boden. Er schlang einen Arm um ihre Taille und zog sie dann in seine Arme. „Ich werde dir Ah-Uhn dalassen.“ Sagte er sachlich „Wenn wir nicht zurück kommen...dann könnt ihr auf ihm fliehen.“ Er spürte wie Rin unweigerlich zusammenzuckte.

Sie schlang ihre Arme um seinen Hals „Bitte geh nicht!“ forderte sie „Lass uns hier nicht alleine zurück.“ Flehend und mit feuchten Augen sah sie zu ihm auf.

Er schüttelte, wenn auch sichtlich getroffen, mit dem Kopf „Ich muss, Rin. Ich tu das nicht nur für mein Reich. Sondern vor allem für Yumi. Ich will das sie in einer Welt aufwächst in der man sie ebenso akzeptiert und achtet wie mich, und dass erreiche ich nur so.“ erklärte er.

„Aber...“ wollte Rin wiedersprechen doch Sesshoumaru brachte sie mit einem Kuss zum schweigen. Doch der Kuss hielt nicht all zu lange an.

Sesshoumaru flüsterte ihr noch ein letztes „Ich liebe dich.“ Ins Ohr ehe er schnellen Schrittes in den Palast zurück stürmte wo nun auch Inuyasha bereits war der, ebenso wie er, mehr als nur getroffen wirkte...
 

Trotz der Tatsache das, dass Heer des Westens kleiner war als das des Nordens, schien der Kampf ausgeglichen und auf beiden Seiten waren gleichviel Verluste.

Nur noch wenige Dämonen waren auf beiden Seiten übrig. Während Inuyasha das Heer unterstützte kämpfte Sesshoumaru gegen Nankanaro.

Nankanaro war ein guter Krieger und setzte Sesshoumaru ordentlich zu. Beide waren schon mehr als geschwächt von dem ausdauernden Kampf und etliche Wunden zierten die Körper der beiden.

Nankanaro legte es immer wieder darauf an Sesshoumaru zu reizen. Er verspottet ihn und sprach schlecht über Rin und Yumi. Und um so mehr Sesshoumaru in Rage geriet desto mehr Fehler machte er.

„Weißt du was...“ begann Nankanaro plötzlich „Ich werde deine Frau nicht töten.“. Sesshoumaru blickte ihn ungläubig an. „Ich werde sie zu meiner persönlichen Hure Machen.“ höhnte Nankanaro.

Das war zu viel Sesshoumaru hob sein Schwert und stürmte auf seinen Gegner zu. Doch Nankanaro hatte mit diesem Leichtsinn seines Gegners gerechnet und...
 

Rin war auf Ah-Uhn. Sie war schon ganz nah am Kampfgeschehen. Sie hatte es einfach nicht mehr aushalten können und war Sesshoumaru und Inuyasha gefolgt.

Sie hatte Kagome nichts gesagt und auch sonst niemanden. Sie war einfach auf Ah-Uhn gestiegen und los geflogen. Auf einmal kam sie sich sehr dumm und naiv vor. Sie könnte Sesshoumaru damit in große Schwierigkeiten bringen. Gerade als sie dazu ansetzen wollte wieder um zu drehen und zuhause auf die Rückkehr ihres Mannes zu warten durchzog es sie wie ein Blitz und es wahr ihr als würde jemand etwas durch ihr Herz bohren.

Ihr ganzer Körper begann zu zittern. Um ihren Brustkorb legte sich ein unsichtbares eisernes Band welches ihr das Atmen erschwerte.

Mit einem Blick nach unten sah sie, dass sie direkt unter sich das Kampfgeschehen hatte. Und konnte nicht glauben, was sie da sah...
 

„Du Elender Bastard!“ schrie Inuyasha und mit einem Heftigen Hieb von Tessaiga war Nankanaro in zwei Hälften geteilt. Der Rest seiner Armee flüchtete und die Dämonen und die unter Sesshoumaru standen sanken erschöpft auf die knie.

Inuyasha wendete sich um „Sesshoumaru!“ schrie er und stürmte zu seinem Bruder hin welcher in seinem eigenen dunklen Blut auf dem Boden lag, ein Riesen loch in der Brust und völlig bewegungslos. „Sesshoumaru, man, Alter mach keinen Mist! Wach auf verdammt.“ Fordert Inuyasha. Doch nichts geschah.

„Sesshoumaru!“

Inuyasha sah auf. Direkt vor ihnen landete Ah-Uhn und Rin sprang ab bevor Ah-Uhn richtig auf dem Boden angekommen war. Sie stürmte auf ihn zu und kniete sich vor Sesshoumarus leblosen Körper.

„Sesshoumaru!“ flehte sie „Bitte mach die Augen auf! Verlass mich nicht!“ in ihren Augen sammelten sich Tränen „Bitte!“. Sie sackte zusammen, ihr Kopf lag auf Sesshoumarus blutender Brust und ihre Hände verkrampften sich in seinen Kimono „Sesshoumaru, bitte tu mir das nicht an. Ich brauche dich doch...“ bitte verlass mich nicht...“ ihre Worte waren nur noch ein hauch der in ihrem schluchzen unter zu gehen schien.

Auch in Inuyashas Augen sammelten sich Tränen. Er lies seinen blick über Sesshoumaru Körper schweifen. Während er Rin schluchzen hörte: „Du kannst mich nicht verlassen...wir bekommen doch ein Baby.“. Jaken, der etwas verletzt war schleppte sich zu ihnen hin und lies ein atemloses „Meister...Sesshoumaru...“ hören bevor er, ebenfalls weinend, auf die knie sank.

Plötzlich ging Inuyasha ein Licht auf wie vom Blitz getroffen zog er Tensaiga aus der Scheide und hielt es in Richtung seines Bruders. Doch nichts geschah. „Verdammtes Mistding. Nun geh doch endlich!“ fordere Inuyasha verzweifelt. Doch er sah die Diener nicht die den Tod brachten und Tensaiga zeigte keine Reaktion. „Verdammt, mach schon!“ wie ein Blöder schlug er mit dem Schwert durch die Luft in der Hoffnung er könne die Boten des Todes nur nicht sehen sie aber dennoch treffen.

„Du kannst ihn nicht zurück holen.“ Erklärte Jaken schluchzend „Tensaiga hat ihn bereits einmal erweckt.“ Er richtete sich auf „Als er noch ein kleiner Junge war, dass hat seine Mutter uns einmal erzählt, wurde er von einem Dämonen angegriffen und getötet, sein Vater holte ihn mithilfe von Tensaiga ins leben zurück...doch...das bedeutet...das man ihn nun...nie mehr zurück holen kann... nie mehr.“

Inuyasha sank auf die Knie. Rin weinte noch immer und Jaken wusste, dass von nun an, dunkle Zeiten auf sie zukommen würden...
 

Vor einem alten, großen Baum der eine unglaubliche Kraft ausstrahlt stehen drei junge Erwachsene. Eine Frau und zwei Männer. Alle drei haben lange Silbergraue Haare und zwei von ihnen Goldene Augen. Der andere hat haselnussbraune Augen, er unterschied sich sowieso etwas mehr von den Anderen.

Er ist der einzige von ihnen der Hundeohren hat und dafür aber kein Mondähnliches Zeichen auf der Stirn trägt und auch nicht einmal den Ansatz eines Wuschelschwanzes besitzt, wie die anderen beiden ihn haben.

Alle drei sind in Kimonos gekleidet und die beiden Männer tragen jeweils ein Schwert an ihrem Gürtel.

Sie stehen nicht nur vor dem alten Baum, eigentlich haben sie es auf die beiden Gräber abgesehen, welche direkt unter dem Baum stehen.

Der junge Mann mit den Hundeohren schaut betroffen auf die beiden Gräber und hat Mühe gegen die aufkommenden Tränen an zu kämpfen. Der andere Mann hatte eine emotionslose Miene aufgesetzt und wirkte kein bisschen berührt. Erst als die junge Frau, die in der Mitte der beiden stand, bitter schluchzend zu weinen begann, zuckte er kurz zusammen, doch sofort versuchte er seine kalte Miene wieder her zu stellen.

Die junge Frau sackte zusammen.

„Yumi!“ rief der Mann mit den Hundeohren und kniete sich sofort zu Yumi hinunter die sich, bitter seufzend, in seine Arme warf und dort die Tränen ungehindert fließen lies.

„Hör auf zu heulen.“ Knurrte der Mann, der als einziger noch aufrecht stand, „Du weißt doch gar nicht, worum du da weinst.“ Seine stimme war kalt und abweisend, es war ihm nicht an zu hören, dass er gerne ebenso zu Boden sacken und weinen würde wie Yumi.

„Hör auf damit, Sesshoumaru!“ forderte der Mann der nun die schluchzende Yumi fest in seinen Armen hielt, und warf Sesshoumaru einen äußerst wütenden Blick zu.

Sesshoumaru jedoch zuckte nur die Schultern. Er beachtete die beiden anderen nicht weiter und ging einige Schritte um den Baum herum, bis sich schließlich zwei weitere Gräber vor ihm erstreckten.

Er presste die Lippen aufeinander und versuchte sein Pokerface zu halten und das, obwohl oder besser, gerade weil, ihm plötzlich ganz schwer ums Herz wurde. „Inu Taisho!“ rief er plötzlich.

Der junge Mann der Yumi in seinen Armen hielt sah auf „Was ist?“ fragte er nur.

„Ich habe beschlossen...zurück zu erobern was das meine seien sollte, wirst du mir dabei helfen?“ fragte Sesshoumaru.

Inu spürte wie Yumi in seinen Armen leicht zusammenzuckte ehe sie sich, nur noch fester an ihn klammerte. „Glaubst du das es das ist, was unsere Eltern wollten?“ fragte er „Glaubst du wirklich, das unsere Eltern wollten, dass wir uns in den Tod stürzen um zurück zu holen was längst verloren ist?“ in seiner Stimme waren sowohl Wut als auch ein bitterer Hauch Enttäuschung zu hören.

Sesshoumaru schürzte die Lippen „Denkst du nicht, unsere Väter wollten, dass wir den Besitz unseres Großvaters zurück erobern?“ er war jedenfalls fest dieser Meinung. Das war es, was sein Vater ihm, außer Tensaiga und seiner Schwester hinterlassen hatte, die Aufgabe das Reich des Westens wieder in die Familie des Großen Hundedämons Inu Taisho zu bringen.

Inu schüttelte nur mit dem Kopf, „Ich glaube nicht, dass es das ist, was sie wollten. Meine Mutter hat immer gesagt, das dein Vater nie gerne Fürst war, sein Leben wäre ohne dies einfacher gewesen und vielleicht, hätte er so ein paar Jahre länger gelebt.“ Erklärte er und erhob sich, immer noch mit Yumi in den Armen, die keine Anstalten machte ihn los lassen zu wollen.

„Was wusste deine Mutter schon über ihn?“ fauchte Sesshoumaru ihn an.

„Was weißt du schon über ihn?“ konterte Inu und spürte Yumi erneut leicht zusammenzucken „Er war bereits seit Monaten tod, als du geboren wurdest, dass weißt du.“ Fügte er dennoch hinzu. Er hatte den Sturkopf seines jüngeren Cousins langsam satt.

Sesshoumaru kannte seinen gleichnamigen Vater nicht einmal. Er wurde geboren in jenem Dorf in dem Kagome, Inuyasha und Rin lebten, nachdem diese aus dem Palast des Westens verband wurden waren. Sein Vater war da bereits Tod und seine Mutter...hatte sich fast sofort nach seiner Geburt das Leben genommen, weil sie ohne ihren Geliebten nicht leben konnte.

Sesshoumaru verachtete seine Mutter, sie war eine schwache Menschenfrau gewesen die ihn und seine Schwester einfach im Stich gelassen hatte. Sie war es nicht wert, dass man um sie weinte und ihrer Gedenke, obgleich Inuyasha und Kagome, bei denen Yumi und er nach dem Tot der Mutter aufgewachsen waren, immer nur gut von ihr gesprochen hatten.

Sesshoumaru hatte sich seine Meinung über seine Eltern lange gebildet. Er hatte nicht auf all die vielen Geschichten gehört die Inuyasha und Kagome erzählt haben. Es interessierte ihn auch nicht an was für Dinge sich Inu noch erinnern konnte. Er hatte sich sein Urteil selbst gebildet.

Doch während er seine Mutter hasste und verachtete, betete er seinen Vater an, er vergötterte ihn regelrecht. Er sah in ihm ein Vorbild welches man Nachahmen sollte. Er glaubte sein Vater war, ein mächtiger und stolzer Krieger. Ein Mann mit vielen Stärken und ohne jede Form von Schwäche. Er glaubte nicht daran, dass sein Vater sich in eine Menschenfrau verliebt hatte und am Ende deswegen schwächer geworden war und dass am Ende der Grund war, für seinen Tod.

Nein, sein Vater hatte andere Gründe gehabt dafür das er sich mit Rin vereinigt hatte. Aber es war sicher nicht Liebe. Vielleicht war sie eine Hexe und hatte ihn verzaubert oder...ach, er wusste es nicht. Fakt war: Sesshoumaru, der Lord des Westlichen Reiches war ein starker Mann Gewesen der, wie es sich für einen Krieger gehörte, in einem harten Kampf gestorben war.

Und eines hatte Sesshoumaru sich geschworen: Er würde das Reich des Westens zurück erobern, er würde der Fürst des Westens werden und allen beweisen das er nicht nur ein schwacher Halbdämon war. Nein, er war ein starker Hanyou und niemand würde ihn je besiegen können. Und er würde sich nie verlieben, niemals, den Liebe war eine Schwäche, dass sah er nicht nur an seiner eigenen Mutter, sondern auch an seinem Onkel. Inuyasha hatte sich ebenso das Leben genommen wie sie, als er Kagome verloren hatte, weil sie ein Mensch war, war sie irgendwann an Altersschwäche gestorben und er hatte damit nicht Leben können und hatte ebenso den Freitod gewählt wie Rin es getan hatte. Was eindeutig bewies das Liebe eine Schwäche war die sich selbst der mächtigste Dämon nicht leisten konnte.

Er warf einen blick rüber zu Yumi, seiner großen Schwester, sie war zwar älter aber dennoch hatten er und Inu sie immer beschützen müssen. Sie war auch eine seiner Schwächen, er würde sie nicht beseitigen müssen, da sie unter Inus Schutz stand. Doch er würde sie nie wieder sehen wollen, den nur so, konnte er der neue Fürst des Westens werden, indem er seine eigenen Schwächen beseitigte.

Tja, und Inu, sein älterer Cousin, war zwar ein mächtiger Dämon, und das obwohl er kaum noch einen Tropfen Dämonenblut in sich hatte, aber er zeigte eine Menge Schwächen. Er war vernünftig, wie seine Mutter vernünftig war und er liebte, wie sein Vater geliebt hatte und somit war er schwach und Sesshoumaru brauchte keine schwachen Leute in seinem Leben.

Er würde diese Nacht das Dorf verlassen. Er würde losziehen und trainieren und dann, würde er den Westen erobern wie es, so glaubte er zumindest, der Wunsch seines Vaters war...
 

~~~
 

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal für die Kommentare und die Mühe bedanken, die sich meine beiden Betaleser gemacht haben.
 

Die Geschichte ist mit diesem Kapitel beendet. Ich hoffe, sie hat euch gefallen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (44)
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Von:  AmyMizuno4880
2014-10-07T18:19:02+00:00 07.10.2014 20:19
wieder mal ein super Kapitel



Von:  AmyMizuno4880
2014-10-07T17:47:31+00:00 07.10.2014 19:47
Hoffentlich schafft es Rin!

Armer Sesshomaru

Du schreibst sehr schön!

Von:  AmyMizuno4880
2014-10-07T17:11:59+00:00 07.10.2014 19:11
sehr schönes kapitel <3
das ist doch beweiß genug er liebt sie, nur muss er noch akzeptieren
Von:  AmyMizuno4880
2014-10-07T16:46:52+00:00 07.10.2014 18:46
NEIN NEIN NEIN!
Das meint er nicht ernst!!
Arme Rin

super Kapitel , ich liebe es , danke
Von: abgemeldet
2013-07-25T17:13:56+00:00 25.07.2013 19:13
Das Kapitel ist echt toll - nur durfte ich denn ersten nicht lesen. .__.
Ich würde es abed gerne tun. ^^
Von:  Tea_Kaiba
2011-06-02T14:10:22+00:00 02.06.2011 16:10
Ich weiß gar nicht, was du hast, so schlimm kann ich das nicht finden. ^^
Was ich allerdings in Zukunft an deiner Stelle unbedingt unterlassen würde (ich habe das früher auch gemacht, aber es stört einfach unglaublich den Lesefluss) sind Anmerkungen in Klammern. Und wenn es schon unbedingt sein muss, dann solltest du es auch als Anmerkung kennzeichnen, sonst ist man im ersten Moment verwirrt und weiß nicht, wer da nun spricht - Erzähler, Protagonist oder Autorin?

Was ich etwas unsinnig finde, ist einerseits zu sagen, wie geschickt Rin im Umgang mit Schwertern geworden ist, und dann hinzuzufügen, sie würde aber mit ihnen herumfuchteln, als wären es irgendwelche Stöcke. Das ist ein Widerspruch, der nicht sein müsste.

Interessant finde ich, wie du Sesshoumarus inneren Zwiespalt darstellst... ich kenne mich mit InuYasa nicht allzu gut aus (gerade, dass ich die Namen schon mal gehört habe und ungefähr weiß, wie die Personen zu einander stehen), aber es scheint mir so, als hättest du da einerseits sehr charaktergetreu gearbeitet und andererseits doch eine neue Note reingebracht.
Von:  Minerva_Noctua
2010-12-11T22:57:12+00:00 11.12.2010 23:57
Love it.
Von:  Risa
2010-11-30T21:52:35+00:00 30.11.2010 22:52
Also ich bin hochauf begeistert! Selten hat mich eine Fanfiction dermaßen bewegt! Ich bin überwältigt!
Besonders schön fand ich die Stelle mit: wenn ihr kalt wird, will sie in seine Augen sehen.
Wie romantisch ist das?! X3
Ich liebe es, wie du die Situationen beschreibst, sehr bildlich und realistisch! Wirklich Respekt!^^

Hab auch echt ein paar mal geweint! 1. wie eben erwähnt, 2. Tod von Dämona (den Namen fand ich nachher richtig toll!!! XD) und 3. bei Sessis Tod! T^T

Jedoch ein paar kleine Anmerkungen (nur Hinweise, nicht schlimm)
in dem einem Kapitel (6 oder so) wird gesagt, dass Yumi Inus Nichte/Neffe ist...aber wäre ja Cousin/e. In nem späteren Kapitel ist es dann richtig.
Und noch etwas zu den Betalesern: Vielleicht sollten sie sich die FF nochmal durchlesen. Viele Fehler was Buchstaben, Wortwahl, Zeitformen etc. angeht. Natürlich ließt sich die FF trotzdem klasse, aber ohne diese kleinen Schönheitsfehler, wäre es noch besser! ^^ (Bin auch kein Rechtschreibass XD)

Nichts desto trotz finde ich die FF wunderbar, werde sie favorisieren und weiterempfehlen! Außerdem würde ich mich freuen, wenn du mal in meine Wettbewerb reinschaust.

LG Risa
Von:  RiN-
2010-02-17T20:50:51+00:00 17.02.2010 21:50
*Heul* so grausam von ihm *tränen weg wisch*
Von:  RiN-
2010-02-17T15:40:26+00:00 17.02.2010 16:40
ich will das erste kap auch lesen


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